Wie gut ist der VAR? Deutliche Unterschiede zwischen 1. und 2. Liga | OneFootball

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Dominik Berger·22. Januar 2020

Wie gut ist der VAR? Deutliche Unterschiede zwischen 1. und 2. Liga

Artikelbild:Wie gut ist der VAR? Deutliche Unterschiede zwischen 1. und 2. Liga

Der Videobeweis ist mittlerweile in der dritten Saison und sorgt jeden Spieltag aufs Neue für erheblichen Gesprächsstoff unter den Bundesliga-Fans. Auf einer Medienschulung präsentierte der Schiedsrichterboss Lutz Michael Fröhlich nun die VAR-Zahlen der Hinrunde.

Es ist das Aufregerthema eines jeden Bundesligaspieltags: der Videobeweis und seine Umsetzung. Spieler, Funktionäre und Fans kritisieren das neue Kontrollinstrument, der den Fußball gerechter machen soll. Der größte Kritikpunkt am VAR: die Ekstase und der spontane Jubel nach einem erzielten Tor hat sich in einen verhaltenes „Warte-lieber-noch-kurz-der-Schiri-hat-die-Hand-am-Ohr“-Szenario verwandelt.


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Die Folge: jeder Torschütze jubelt nicht ausgelassen wie früher, sondern blickt verstohlen Richtung Schiedsrichter in der Hoffnung, dass dieser keine Einwände findet. Die anfängliche Euphorie ist bis dahin meistens schon wieder verflogen und ein wirklich ausgelassener Jubel ist anschließend auch nicht mehr so richtig angebracht.

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Bei einer Medienschulung in Dortmund präsentierten Schiedsrichterboss Lutz Michael Fröhlich und Bundesligaschiedsrichter Sascha Stegemann allerdings Zahlen, die sich für den Videobeweis aussprechen und zeigten damit auf: Die Grundidee vom gerechteren Fußball mithilfe des VARs ist möglich.

Laut „kicker“ wurden in der Hinrunde insgesamt 844 Situationen überprüft, was 5,5 überprüften Situationen pro Spiel entspricht. Mit dabei sind unter anderem Tore, Elfmeter und Rote Karten. 61-mal musste dabei der Video Assistant Referee eingreifen und 57-mal war das Eingreifen richtig, was zu einer Quote von 93,44 Prozent führt. Andererseits hätte der VAR eigentlich noch acht Mal öfter eingreifen müssen, tat das aber nicht. Diese Zahlen gehen aus der aktuellen DFB-Statistik hervor.

Auffällig ist aber eine Diskrepanz in Sachen Qualität der Entscheidungen, wenn man die beiden deutschen Topligen vergleicht. In der 2. Bundesliga ist die Erfolgsquote aktuell nämlich noch deutlich geringer, dort liegt die Erfolgsquote bei 820 Überprüfungen und 65 Interventionen bei nur 80 Prozent.

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Während die Fehlerquote sank, stieg die Dauer einer einzelnen Überprüfung allerdings deutlich an. In der ersten Saison lag eine durchschnittliche Überprüfungsdauer bei 57 Sekunden, aktuell liegt sie mit 79 Sekunden bei deutlich über einer Minute. „Das Ziel ist es, die Dauer wieder auf unter eine Minute zu drücken“, sagt Fröhlich. Auch für die Vorschläge nach mehr Transparenz, die unter anderem vom Schiedsrichterkollegen Manuel Gräfe vorgebracht wurden, zeigte sich der Schiedsrichterboss offen, Voraussetzung seien dabei hohe Bildqualität bei allen Bundesligisten sowie rechtliche Fragen, die im Vorfeld geklärt werden müssten.