So würde einer der besten deutschen Schiris den Videobeweis verändern | OneFootball

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Matti Peters·20. Januar 2020

So würde einer der besten deutschen Schiris den Videobeweis verändern

Artikelbild:So würde einer der besten deutschen Schiris den Videobeweis verändern

Woche für Woche gibt es europaweit hitzige Debatten über den Videobeweis. Mit dem Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe hat sich nun auch einer der Protagonisten zu den Problemen und möglichen Verbesserungen geäußert.

Im deutschen Fußballoberhaus wird das technische Hilfsmittel seit 2017 eingesetzt. Im Interview mit dem ‚kicker‘ fordert der gebürtige Berliner nun mehr Transparenz beim VAR und schlägt die Einführung von „Trainer-Challenges“ vor.


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„So, wie es jetzt läuft, gefällt es den Leuten nicht. Wir Schiedsrichter stehen zu oft im Mittelpunkt der Berichterstattung, das gefällt uns selbst auch nicht“, sagte der immer noch aktive Schiedsrichter.

Von einer prinzipiellen Abschaffung des Videobeweises hält Gräfe zwar nichts, aber es bedarf einer umfassenden Überarbeitung. „Die Technik wird sicher bleiben, aber man muss im dritten Jahr nach der Einführung des VAR Anpassungen vornehmen. Man kann die Schiedsrichter immer weiter schulen, aber ihre Perfektionierung stößt irgendwann an Grenzen“, mahnte der Unparteiische.

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Gräfe ist vor allem für mehr Transparenz gegenüber dem Stadionbesucher. Ähnlich wie im American Football wäre eine direkte Kommunikation zum Publikum ein Lösungsansatz. In der NFL wird jede einzelne Schiedsrichterentscheidung über die Stadionlautsprecher erläutert.

„So schaffst du Klarheit für Zuschauer und Medien. Wenn man als Zuschauer nach Hause geht und unaufgeklärt bleibt, senkt das die Attraktivität des Stadionerlebnisses“, so Gräfe weiter.

Ein weiterer Aspekt ist das tendenziell zu häufige Einschreiten des Video-Assistenten. Gräfe befürwortete in diesem Zusammenhang „die Verantwortung wieder mehr beim Schiedsrichter auf dem Feld zu belassen“.

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Auch in diesem Fall könnte Gräfe zufolge eine Handhabung aus dem amerikanischen Volksport Football herhalten. Dort können Trainer pro Spiel zwei Challenges beantragen. Die Entscheidung welche Situationen per Videobeweis noch einmal überprüft werden sollen, läge somit bei den jeweiligen Teams.

Abschließend wollte der routinierte Schiedsrichter noch das Bild einer künftig fehlerlosen Sportart gerade rücken: „Es gibt Grenzen für den VAR. Dessen Einführung hat bei vielen Beteiligten auch wegen des Ausdrucks ‚Video-Beweis‘ unrealistische Erwartungen geweckt. Fußball wird nie ohne Fehler sein, auch nicht vom Schiedsrichter“.