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Matti Peters·15. November 2019

Wochenschau: Gibt es Ibrahimović bald in einem Ikea in deiner Nähe?

Artikelbild:Wochenschau: Gibt es Ibrahimović bald in einem Ikea in deiner Nähe?

Die Länderspielpause hat die Fußballwelt aktuell fest im Schwitzkasten. In den Vereinen wird die Arbeit aber selbstverständlich nicht eingestellt. In den vergangenen sieben Tagen wurde bereits fleißig renoviert. Anderen besteht der teilweise lästige Tapetenwechsel noch bevor.

Veränderungen im Umfeld sind nie leicht. In der Regel ist die Auswahl der entsprechenden Komponenten zu groß. So stehen zum Beispiel zahlreiche Vereine aktuell bei der Suche nach einem neuen Trainer vor der Frage: Für welche Werte sollte der neue Mann an der Seitenlinie stehen?


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Mit dem dem 1. FC Nürnberg, Hannover 96 und 1860 München haben gleich mehrere Klubs ihren neuen Übungsleiter dieser Tage präsentiert. Jens Keller übernimmt beim Club. Der FCN hofft, mit dem bundesligaerprobten Trainer die gesuchte Raufaser gefunden zu haben. In Hannover soll Kenan Kocak den notwendigen Tapetenkleister anrühren und bei den Löwen wurde die kahle Wand, die Daniel Bierofka hinterlassen hatte, mit Michael Köllner ersetzt.

Unterdessen haben sich die Verantwortlichen des FC Bayern und 1. FC Köln noch nicht an der Baumarktkasse eingefunden und schlendern weiter durch die Tapetenabteilung. Speziell bei den Münchnern läuft die Trainersuche nie ohne mediale Aufmerksamkeit ab. Große Namen wurden bereits diskutiert.

Mit Arsène Wenger gab es Kontakt. FCB-Boss Rummenigge handelte in dieser Personalie der ‚Bild‘ zufolge auf eigene Faust und hielt sich nicht an interne Absprachen. Die Bemühungen waren ohnehin vergeblich, denn der Franzose entschied sich unter der Woche für einen Job als Direktor für globale Fußballförderung bei der Fifa.

‚The Athletic‘ und die ‚SportBild‘ brachten außerdem eine sensationelle Rückkehr von Pep Guardiola an die Säbener Straße ins Gespräch. Ob der Spanier eine erneute Umstrukturierung seiner vier Wände überhaupt in Betracht zieht, ist derzeit reinste Spekulation. Diese hat zumindest bis Weihnachten ein Ende, wenn es um Hansi Flick geht.

Die Vereinsführung bestätigte auf der Jahreshauptversammlung, dass er bis zur Winterpause bleiben darf und schob einen nicht unerheblichen Nachsatz hinterher: „Möglicherweise auch darüber hinaus.“ Diese Wandverzierung ändert sich also zunächst nicht.

Dem Effzeh hatte der vermeintliche Spitzenkandidat Bruno Labbadia schon eine Absage erteilt. Die Vereinsführung scheint sich derweil mit Pál Dárdai zu beschäftigen. Der Ungar soll allerdings noch zögern und liebäugelt angeblich eher mit einer Rückkehr zu seinem Ex-Verein Hertha BSC, bei dem sein Nachfolger Ante Čović nach nur vier Monaten schon gehörig wackelt.

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Du merkst schon. Wir haben es hier mit einem wilden Trainerkarussell zu tun. Da hat einer in der jüngeren Vergangenheit schön ein paar Münzen eingeworfen und das ganze Thema in Schwung gebracht. Und wir dachten schon, dass wir eine historische Hinrunde erleben würden, in der bis zur Winterpause keiner einen Tapetenwechsel für nötig hält. Ein kurzer in Naivität gebadeter Moment sei uns auch mal erlaubt.

Nun aber zurück zum Bedürfnis eines neuen Karriereanstrichs. Den hatten nämlich auch zwei lebende Legenden unseres geliebten Sports. David Villa kickte zuletzt mit Buddy Andrés Iniesta und Lukas Podolski bei Vissel Kobe und wird zum Ablauf der Saison Ende Januar seine aktive Karriere beenden.

Fortan steigt er als Investor beim neugegründeten MLS-Klub Queensboro FC ein. Hoffentlich bringt er ab 2021 ein Team auf den Rasen, das den Stars und Stripes ihren geliebten Unterhaltungsfaktor zurückbringt.

Denn wenn man Zlatan Ibrahimović Glauben schenken möchte, wird die MLS künftig wieder deutlich langweiliger. Seine Abschiedsworte waren typisch Zlatan: „Ihr wolltet Zlatan, ich gab euch Zlatan. Gern geschehen. Die Geschichte geht weiter…nun schaut wieder Baseball!“ RUMMS. Dieser Drop-the-Mic-Moment ist Beweis genug, dass der amerikanischen Profifußballliga mit dem Abgang von „Ibra“ eine riesige Strahlkraft verloren geht.

Am wahrscheinlichsten ist eine Rückkehr in die Serie A. Der FC Bologna, der SSC Neapel und die AC Milan gelten als heißeste Kandidaten. Dafür müsste er schlicht die Tapeten von der LA Galaxy, Manchester United und Paris Saint-Germain abkratzen und den Glanz der Rossoneri wieder aufhellen. Aber vielleicht nimmt er sich ja auch die Worte von Landsmann und Werder-Profi Ludwig Augustinsson zu Herzen. Die Bundesliga hat Ibrahimović schließlich noch nicht auf seinem Bingozettel abgestrichen.

Vielleicht darf es aber ein Engagement in Königsblau sein? Die Schalker hatten sicherheitshalber schon mal ihre virtuelle Visitenkarte beim Torjäger hinterlassen. Das schlagfertigste Argument: In Gelsenkirchen gibt es kein Baseball. Na dann steht einem Wechsel wohl nichts mehr im Wege.

Wie auch immer er sich entscheiden wird. Es wäre der so dringend benötigte und erfrischende Farbklecks in der tristen Pause vom Vereinsfußball. Und während die Herren Keller, Köllner, Kocak und Wenger ihr Senklot zur Ausrichtung ihrer Tapeten aus dem Werkzeugkasten gekramt haben, hat der Bundestrainer schon längst seine Tapetenbahnen gezogen.

Das runderneute DFB-Team kann heute Abend in der EM-Quali beweisen, dass Jogi Löw den richtigen Anstrich benutzt hat, indem es sich fix für das Turnier im kommenden Sommer qualifiziert.