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Louis Richter·12. Juni 2018

WM-Vorschau: Polen - Mehr als Lewandowski?

Artikelbild:WM-Vorschau: Polen - Mehr als Lewandowski?

Underdog, Geheimfavorit, nenn‘ es wie du willst: mit den Polen wird nach einer beeindruckenden WM-Quali zu rechnen sein. Auch wenn ihr Schicksal quasi in der Hand eines Einzelnen liegt.

Der Schlüsselspieler:

Muss man nicht drumherum reden: Robert Lewandowski. Der Bayern-Stürmer erzielte zehn der 16 WM-Quali-Tore und ist schlichtweg um mehrere Level besser als der Rest des Kaders. Wandspieler, Boxspieler, Emotionalleader – alle hippen Fußball-Begriffe treffen auf den Weltklasse-Stürmer zu. Hat er einen schlechten Tag, hat es Polen schwer. So einfach ist vermutlich die Rechnung, mit der auch die Trainer der Gruppengegner gegen Polen antreten werden. Wollen die Biało-Czerwoni (die Rot-Weißen) zum ersten Mal seit 1986 die WM-Vorrunde überstehen, muss Lewy treffen.


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Der nächste große Star:

Ist Piotr Zieliński, der beim Serie-A-Zweiten SSC Neapel eine enorm starke Saison im zentralen Mittelfeld spielte. Der 23-Jährige bringt alles mit, was ein Achter internationaler Klasse braucht: Körperlichkeit, Spielverständnis, Technik. Zieliński soll hinter Lewandowski die Fäden ziehen, seine Mitspieler einsetzen und gleichzeitig selbst mit Abschlüssen für Gefahr sorgen. Viel verlangt, aber die Stars von Morgen nutzen in der Regel große Turniere für Eigenwerbung. Daran muss er sich messen lassen. Nicht umsonst sagte Zbigniew Boniek, Präsident des polnischen Verbands, Anfang des Jahres: „Er wird besser als Kevin De Bruyne“.

Der Fun Fact über den Trainer:

An Adam Nawałka ist nicht viel witzig. Der 60-Jährige ist ein akribischer Arbeiter, am Seitenrand steht er immer in Hemd und Anzugshose. Seit dem 11. Oktober 2014 ist er dazu quasi Nationalheld. Damals gewannen die Polen in der EM-Quali mit 2:0 gegen den Nachbarn aus Deutschland. Es war das erste Mal, dass Polen die DFB-Elf schlug.

Wenn ich mir eine Zeile der Nationalhymne auf den Rücken tätowieren würde:

„Jeszcze Polska nie zginęła“ – „Noch ist Polen nicht verloren“

Weil das halt stimmt. Mit den Gruppengegnern Senegal, Japan und Kolumbien treffen Lewa und Co. auf keine Übermannschaften. Vom vorzeitigen Aus bis zum Gruppensieg ist alles drin. Hinzu kommt, dass der Rest der Hymne, der von Säbeln, Märschen und schwedischer Besatzung handelt, auf einem vom Bier gestärkten Otto-Normal-Körper wie meinem, dann doch etwas fragwürdig daherkommen würde.

Wenn diese Mannschaft ein Emoji wäre, dann dieser…

⬇🐶

Zugegeben, es ist eine Kombination aus Emojis und die ist auch noch so richtig flach. Aber Polen ist halt mal wieder ein Underdog, der enorm schwer einzuschätzen ist.

Die beste Elf der Polen:

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Warum diese Elf die beste ist? Müssen wir gar nicht aufschreiben, lasst es euch einfach von Nico erklären:

Und wie wird Polen am Ende abschneiden?

Das kommt ganz darauf an, wie viel Unterstützung Lewandowski erhält. Mit Zieliński, Milik und Gorsicki hat er durchaus Spieler an seiner Seite, die offensiv für Gefahr sorgen können. Allerdings müssen die auch Verantwortung übernehmen, das Spiel der Polen darf nicht so eindimensional und nur auf Lewy zugeschnitten daherkommen, wie es in früheren Turnieren mitunter der Fall war.

Schafft es Nawałka, aus dem Kader eine Einheit zu formen, die von der Klasse des Bayern-Stürmers lebt, anstatt sich auf sie zu verlassen, ist diesem Team einiges zuzutrauen. Vom Vorrundenaus bis zum Viertelfinale scheint alles möglich. Wahrscheinlicher ist aber letzteres.