WM-Vorschau: Das ist Australien – Iniesta trifft Töfting 🇦🇺 | OneFootball

Konfusion auf der Trainerbank, heimlicher Generationswechsel: Passend zur WM ist im australischen Team einiges los. Reicht es für die Socceroos  bei dieser WM für eine Überraschung?

Der Schlüsselspieler:

Er sieht ein bisschen aus wie eine Mischung aus Stig Töfting und Andres Iniesta und hielt mit Huddersfield überraschend die Klasse in der Premier League. Aaron Mooy gilt als der Strippenzieher im australischen Mittelfeld. Kernig im Zweikampf, intelligent im Umschaltspiel und kreativ in der Offensive: Der 27-Jährige ist die Art von Gegenspieler, dem man auf dem Rasen lieber ausweicht. Gilt für Fans und Experten als der beste Spieler, der je für Huddersfield gespielt hat. Ob das auch reicht, um einer WM seinen Stempel aufzudrücken, muss sich aber erst noch zeigen.

Der nächste große Star:

Heimlich, still und leise hat die australische Nationalmannschaft einen Generationswechsel vollzogen. Den Kern der Mannschaft bilden nicht mehr Schlachtrösser wie Tim Cahill, sondern die Generation der Mittzwanziger. Einer der raussticht ist Torhüter Mathew Ryan. Der war einer der entscheidenen Faktoren für den Klassenerhalt Brighton & Hove Albion in der Premier League. Ryan spielte schon in Australien (Central Coast Mariners), Belgien (Brügge, Genk) und Spanien (Valencia) und hat nun in England offenbar seine fußballerische Heimat gefunden.

Der Fun Fact über den Trainer:

Bert van Marwijk hat wohl den seltsamsten Job der WM. Ohnehin erst nach der gelungenen Quali im Januar 2018 als Trainer inthronisiert, wurde dem Niederländer bereits im März 2018 sein Nachfolger vorgesetzt. Van Marwijk hatte als Trainer zuvor maßgeblich dazu beigetragen, dass auch Saudi-Arabien bei der WM dabei ist. Für Australien hat der Schwiegervater von Marc van Bommel also wahrlich einen Zeitarbeitsvertrag und kann eigentlich machen, was er will. Danach hat er wieder Urlaub.

Wenn ich mir eine Zeile der Nationalhymne auf den Rücken tätowieren würde:

Die meisten Hymnen kommen ja etwas martialisch daher. Die australische prahlt jedoch ausschließlich (und zurecht) mit der Schönheit und Offenheit des Landes. In Zeiten, in denen auf der ganzen Welt ein Rechtsruck durch die Gesellschaften geht, klingt die Textzeile „Für die, die über die Meere zu uns kommen, haben wir grenzenlose Ländereien zum Teilen“ nun wirklich wie Musik in unseren Ohren.

Wenn diese Mannschaft ein Emoji wäre, dann dieser…

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Da können die Aussies machen, was sie wollen: Sie transportieren eben den Beachflair und die Coolness in das Turnier, die manchen Teams abgeht.

Die beste Elf der Australier:

Und wie wird Australien am Ende abschneiden?

Mit den Gruppengegnern Frankreich, Peru und Dänemark hat Australien wirklich die Arschkarte gezogen. Wenn es sehr gut läuft, könnte zumindest ein Sieg herausspringen, am Ende fehlt es den Socceroos aber an spielerischer Klasse. So bleibt wohl nur der letzte Platz in der Gruppe C. Doch wer weiß, auch bei der WM 2014 verlor Australien alle Spiele, war aber dafür eine Garant für spektakuläre Spiele und eines der schönsten Tore des Turniers. Das wäre doch immerhin ein kleiner Erfolg.

Wer sich für noch mehr Expertise interessiert, dem sei das Video unseres englischen Youtube-Teams empfohlen: