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Emilie Rauschütz·26. April 2018

WM-Countdown: Der beste Dribbler aller Zeiten

Artikelbild:WM-Countdown: Der beste Dribbler aller Zeiten

Mané Garrincha – zweifacher Weltmeister mit Brasilien – verstarb im Jahr 1983 mit nur 49 Jahren, aber seine magischen Dribblings werden nie in Vergessenheit geraten.

Manuel Francisco dos Santos hatte viele Spitznamen. „Garrincha“ ist der bekannteste davon, den bekam er von einer seiner Schwestern – es ist der Name eines Vogels aus seiner Heimatregion.


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Der Flügelspieler war allerdings auch als „Alegria do Povo“ („Freude des Volks“) bekannt. Denn die Art und Weise wie er es schaffte, Stadien und die ganze Nationen mit seinen magischen Dribblings zu verzaubern, war einzigartig. Auf seinem Grabstein steht: „Hier liegt derjenige, der die Freude des Volks war.“

Sein Debüt im Profi-Fußball gab Garrincha am 19. Juni 1953 für Botafogo. Die „O Glorioso“ machten gerade eine schwierige Phase durch und lagen zu dem Zeitpunkt des Spiels mit 1:2 gegen Bonsucesso hinten.

Garrincha tritt auf die Bühne

Dann gab es einen Elfmeter für Botafogo und keiner der erfahrenen Spieler – unter anderem der berühmte Nilton Santos – übernahm die Verantwortung. Plötzlich trat Garrincha mutig in den Vordergrund, legte sich den Ball zurecht und netzte eindrucksvoll zum Ausgleich ein.

Im weiteren Spielverlauf komplettierte die ewige Nummer Sieben sogar noch einen Hattrick und Botafogo fuhr einen 6:3-Sieg ein.

Aber Garrincha litt unter körperlichen Einschränkungen: seine Beine waren krumm. Sein rechtes Bein war sechs Zentimeter kürzer als sein linkes und beide waren nach innen gedreht. Nicht die besten Voraussetzungen für einen Spieler, dass Kapital eben jene Beine sind.

Doch trotz dieser Einschränkung ging Garrincha als einer der besten Dribbler der WM-Geschichte ein. Deshalb bekam er einen weiteren Spitznamen: Der Engel mit den krummen Beinen.

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Außerdem war der Flügelflitzer für die Einführung des Fußballspruchs „Olé“ verantwortlich. 1957 spielte Botafogo in Mexico ein Freundschaftsspiel gegen River Plate und Garrincha nahm dessen Verteidiger Vairo regelrecht auseinander.

João Saldanha, der zu der Zeit Alvinegro coachte, berichtete später in seinem Buch „Geschichten des Fußballs“ darüber. „Jedes Mal wenn Garrincha vor Vairo stehen blieb, verstummte das Publikum“, schreibt Saldanha. „Als Mané zum Dribbling ansetzte und Vairo wortwörtlich am Boden war, rief ein Chor von hunderttausend Zuschauern: ‚Olé!'“

Das Turnier, das alles veränderte

Die Weltmeisterschaft 1962 in Chile war das zweite Großturnier an dem Garrincha teilnahm. Pelé verletzte sich im zweiten Spiel und Garrincha übernahm die Führungsrolle, um die Seleção zu ihrem zweiten WM-Titel in Folge zu schießen. Genau genommen begleiteten Pelé und Garrincha einander in ihren Karrieren. „Pelé war der König des Fußballs, ich eher im Hintergrund und damit bin ich glücklich“, wird Garrincha zitiert.

Fun fact: Wenn Garrincha und Pelé beide auf dem Feld standen, verlor die brasilianische Nationalmannschaft nie.

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Doch Erfolg kann auch Belastung sein: Im Laufe seiner Karriere und seines Lebens hatte Garrincha immer wieder Probleme mit übermäßgem Alkoholkonsum. Seine Sucht beendete nicht nur frühzeitig seine aktive Karriere – sondern trieb in auch in den Tod.

„Die Freude des Volks“ verstarb am 20. Januar 1983 an den Folgen einer Leberzirrhose.

Obwohl er die ganze Welt mit seiner Spielfreude eroberte und jeden mit seinem Dribbling auf den Hosenboden setzte, hatte er im Alkohol den einen Gegner, den er nicht besiegen konnte.