Was Bayern München im Januar 2019 ändern muss | OneFootball

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Helge Wohltmann·29. Dezember 2018

Was Bayern München im Januar 2019 ändern muss

Artikelbild:Was Bayern München im Januar 2019 ändern muss

Das läuft gut

Eigentlich nicht so richtig viel. Die Hinrunde war geprägt von Formschwankungen und Krisen. Trotzdem überwintern die Bayern im Pokal und in der Champions League und die erneute Qualifikation für die Königsklasse wirkt auch nicht in Gefahr. Die aller niedrigsten Hürden werden also aktuell übersprungen. Auch leistungstechnisch haben sie sich zuletzt wieder gefangen und einige gute Ergebnisse eingefahren.

Mit der Doppelsechs hat Niko Kovač seiner Mannschaft spät die dringend benötigte Stabilität verliehen und die schlimmste Krise abgewendet. Zuletzt konnten sogar wieder Punkte auf den BVB aufgeholt werden. Insgesamt muss man aber sagen, dass der FCB seinen Ansprüchen nicht gerecht geworden ist.


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Hier liegen die Probleme

Es gibt einen ganzen Haufen, doch beginnen wir mit der Defensive: Jérôme Boateng und Mats Hummels liefen ihrer Form beinahe die gesamte Saison über hinterher. Ein Gefühl, welches letzterer inzwischen zur Genüge aus Laufduellen mit Gegenspielern kennt. Wenn beispielsweise ein Yussuf Poulsen öffentlich über dich sagt, dass er gerne gegen dich spielt, machst du als Abwehrspieler etwas falsch: „Gegen ihn spiele ich am liebsten, weil ich dann hinter seinen Rücken reinlaufen kann. Da habe ich Tempovorteile“, so der Leipzig-Stürmer beim ‚Doppelpass‘ über Hummels. Kein gutes Zeugnis.

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Und auch auf den Außenpositionen brennt es. Nach der Versetzung von Joshua Kimmich ins zentrale Mittelfeld ist die Personaldecke hier noch dünner geworden. Aktuell stehen nur David Alaba und Rafinha bereit. Dass Juan Bernat im Sommer abgegeben wurde, ohne einen Nachfolger zu haben, rächte sich. Auch wenn Uli Hoeneß das nicht so gerne hören mag. Die Tatsache, dass sie überlegen, Lucas Hernández im Winter für geschätzte 80 Millionen Euro zu holen, zeigt aber, dass die Bayern-Führung hier auch umgedacht hat.

Auf den offensiven Flügeln sieht es ähnlich aus. Kingsley Coman und Serge Gnabry sind hier die Zukunft, Arjen Robben und Franck Ribéry die Vergangenheit. Beide sind zu oft verletzt und aufgrund ihres Alters nicht mehr in der Lage, über eine ganze Saison gesehen Top-Leistungen zu zeigen. Die Routiniers sollen nicht ohne Grund am Saisonende abgegeben werden.

Wer muss gekauft/abgegeben werden

Lucas Hernández wäre eine teure, aber gute Wahl für die Bayern, würden sie doch einerseits einen Backup für David Alaba bekommen, der bei der WM mit Frankreich gezeigt hat, dass er auf höchstem Niveau mithalten kann und andererseits hätten sie einen Linksfuß im Team, der Mats Hummels in der Innenverteidigung verdrängen kann. Dort kommt er nämlich bei Atlético meist zum Einsatz.

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Ähnlich sieht es auch bei Benjamin Pavard aus, falls er schon im Winter zu haben sein sollte: Auch der Stuttgarter kann zwei Positionen besetzen und entweder als rechter Außen oder aber als Innenverteidiger spielen. Die Münchener würden also jeweils zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können.

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Fraglich ist, ob die FCB-Führung Ribéry, Robben und Co. zutraut, bis zum Sommer durchzuhalten oder ob sie jetzt schon zuschlagen will. Es bestehen zumindest berechtigte Zweifel daran, dass mit diesen Außenstürmern die höchsten Ziele erreicht werden können. Allerdings ist auch klar, dass es im Winter besonders schwer wird, einen besseren Neuzugang an Board zu holen. Spätestens im Sommer wird sich hier aber auch was tun.

Diese Talente gibt es in der Hinterhand

Für die genannten Problemfelder springt vor allem Alphonso Davies ins Auge, der in diesem Winter mit vielen Vorschusslorbeeren von den Vancouver Whitecaps geholt wurde. Kovač sieht ihn direkt als Kandidaten für die Profimannschaft, aber noch ist nicht klar, ob er sofort um einen Kaderplatz mitstreiten kann oder erst noch ein bisschen lernen muss. Kann er sich schnell genug akklimatisieren? Wie schnell macht er die nötigen Fortschritte? Das wird wahrscheinlich erst die Vorbereitung auf die Rückrunde zeigen.