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Alex Mott·22. Januar 2020

Warum Mourinho bei Tottenham schon gescheitert ist

Artikelbild:Warum Mourinho bei Tottenham schon gescheitert ist

Die Verantwortlichen von Tottenham, insbesondere Klubchef Daniel Levy, stehen vor einem schwierigen Rätsel. Wenn du deinen attraktiven Spielstil aufgibst, um erfolgreich zu sein, was machst du, wenn der Erfolg trotzdem ausbleibt?

Um in die Erfolgsspur zurückzukehren, feuerte Levy im November mit Mauricio Pochettino den erfolgreichsten Tottenham-Trainer seit fast fünfzig Jahren. Das große Ziel, der gähnenden Leere im Trophäenschrank der Spurs endlich ein Ende zu bereiten, sollte endlich erreicht werden. Aktuell gewinnen die Spurs mit ihrer Leistung aber nicht mal einen Blumentopf. Das torlose Unentschieden in Watford am Samstag war der nächste Tiefpunkt in einer Reihe von Tiefpunkten und ideenlosen Auftritten.


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Die Verantwortung für dieses Auftreten trägt José Mourinho.

In nur einem Monat verfiel der portugiesische Startrainer in seine alten Muster zurück, bemängelte fehlende Qualität im Kader, forderte personelle Verstärkungen und wies sämtliche Kritik an seiner Person von sich.

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Die Heimniederlage gegen ein eigentlich junges und unerfahrenes Chelsea, das damals drei Punkte aus dem Norden Londons entführte, kann rückblickend als Wendepunkt gesehen werden.

Dass darüber hinaus der siegreiche Gegner vom ehemaligen Mourinho-Spieler Frank Lampard trainiert wurde, setzt dem Ganzen die Krone auf.

Seitdem geht Mourinho nach seinem bewährten Muster vor: Er beschwert sich über seine aktuelle Situation, womit er sich tagtäglich rumschlagen muss und versucht die Erwartungen der Fans zu dämpfen.

Nach fast sechs Jahren unter der Sonne, die Mauricio Pochettino über Tottenham scheinen ließ, hat Mourinho in kurzer Zeit sämtliche Sonnenanbeter verjagt und seitdem regnet es konsequent an der New White Hart Lane. Dabei stellt sich die Frage, wie lange sich die eigentlich sonnenverwöhnten Starspieler die trübe Stimmung noch gefallen lassen.

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Bisher waren Mourinhos Mannschaften immer nach einem klaren Konzept aufgestellt. Aus einer soliden und herausragend gut aufgestellten Defensive keine Gegentore zulassen, damit die Offensivspieler vorne glänzen können. Diese Taktik geht für „The Special One“ aktuell aber nicht auf.

In bisher 15 Spielen haben die Spurs schon 21 Tore kassiert und in den ersten zwei Monaten von Mourinhos Amtszeit schon mehr Heimspielniederlagen kassiert als der einstige Erfolgstrainer in seiner gesamte ersten Amtszeit bei Chelsea hinnehmen musste.

Bei Tottenham knirscht es aktuell aber nicht nur in der Defensive, auch die Offensive bringt im neuen Jahr noch nichts auf den Platz.

Nur drei Teams der oberen drei Ligen haben in diesem Jahr noch nicht getroffen: Bristol Rovers, Bournemouth und eben Tottenham.

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In seiner kurzen Zeit bei den Spurs hat Mourinho es versäumt, einen Draht zu seinen Starspielern aufzubauen und seine harscher Umgang mit der Verletzung von Tanguy Ndombele erinnert stark an sein damaliges Mobbing gegen Luke Shaw bei Manchester United.

Es sieht so aus, als sei Mourinhos Zeit als Startrainer endgültig vorbei.

Das ursprüngliche Argument, dass Mourinho als geborener Gewinner alles dem Erfolg unterordnet und damit sein Verhalten rechtfertigt, wirkt wie ein Relikt aus längst vergangener Zeit.

In einer Zeit, in der ein Jürgen Klopp mit seiner kommunikativen Art als bester Trainer ausgezeichnet wird, wirken Mourinhos falsche Finten und schmutzige Tricks altbacken und vorsintflutlich.

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Zunächst schien es die richtige Option, den zuletzt erfolglosen Pochettino zu feuern, denn letztendlich griffen die Mechanismen des Geschäfts.

Sollten die Siege aber weiterhin ausbleiben, wird Daniel Levy jedoch bald wieder vor einem schwierigen Rätsel stehen und sich fragen, was ihn damals geritten hat, dass er den argentinischen Sonnenschein gegen den portugiesischen Regenmacher getauscht hat.