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Niklas Levinsohn·23. August 2019

Steile These zum Wochenende: Raman macht mehr Saisontore als Coutinho

Artikelbild:Steile These zum Wochenende: Raman macht mehr Saisontore als Coutinho

Schalke empfängt im ersten Heimspiel der Saison gleich den FC Bayern München. Es wird auch das Duell der Königstransfers Benito Raman und Philippe Coutinho. Wer von den beiden der bessere Einkauf ist, dürfte klar sein. Kleiner Tipp: Er reimt sich auf „Ja, Mann!“.

Benito Raman und Philippe Coutinho haben auf den ersten Blick eine ganze Menge gemeinsam. Beide sind 1,72 m groß. Beide haben im Sommer ihrem alten Arbeitgeber den Rücken gekehrt, um sich einem kleineren Klub anzuschließen. Beide haben eine Zahnreihe im Mund, die bei zu langer ungeschützter Betrachtung Sehschäden verursacht. Moment. Quatsch. Das war nur der Brasilianer.


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Wie dem auch sei, am Samstagabend treffen sie in der Arena auf Schalke aufeinander und womöglich zeigt sich da schon, was der restliche Saisonverlauf schonungslos offenbaren wird: Die Königsblauen haben den besseren Königstransfer gelandet. Alle Bayern-Anhänger können an dieser Stelle aufhören sich auf die in Lederhosen gehüllten Schenkel zu klopfen, denn das ist ernst gemeint. Du hast gar keine Lederhose an? Erfolgsfan!

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Es ist schon ein wenig seltsam. Da verpflichtet S04 fünf Tage nach Öffnung des Transferfensters einen Spieler, der in seiner ersten Bundesliga-Saison genauso viele Tore geschossen hat wie in der Zweitliga-Saison davor, nämlich zehn.

Zahlt für ihn einen für heutige Marktverhältnisse überschaubaren Preis von 13 Millionen Euro und hat zudem die Gewissheit, dass er mit seiner Körperlichkeit und seinem aufwandsintensiven Spiel perfekt zum neuen Trainer David Wagner passt. Und Fußballdeutschland? Winkt die Nummer müde lächelnd ab. Der nächste Flop. Warum? Weil Schalke.

Die Bayern dagegen führen sich auf der Suche nach adäquatem Robbery-Ersatz den halben Sommer lang selbst am Ring durch die Manege, reden sich nach der Sané-Verletzung ein, sie hätten ihn tatsächlich kriegen können und zaubern mit Philippe Coutinho auf den letzten Drücker eine Verlegenheitslösung aus dem Hut. Und Fußballdeutschland? Applaudiert wie ein Rudel gut dressierter Seelöwen, wenn der Zoowärter mit dem Makreleneimer ins Gehege kommt. Warum? Weil großer Name, große Kaufoption und überhaupt, Bayern.

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Tatsächlich haben die weisen Herren an der Säbener Straße in ihrem unerschöpflichen Einfallsreichtum aber einfach nur das gemacht, was sie vor zwei Jahren schon mal gemacht haben. Sie haben einem spanischen Spitzenklub einen sportlich überflüssigen Spitzenverdiener aus Südamerika abgenommen, der einen bzw. zwei Flügelspieler ersetzen soll, obwohl er kein richtiger Flügelspieler ist. Na dann, viel Glück.

Natürlich wird auch Coutinho seine Glanzmomente im Bayern-Trikot haben. Die hatte James allerdings auch. Um in München langfristig glücklich zu werden, hat es trotzdem nicht gereicht. Weil er in den gespielten Systemen bis zuletzt ein Heimatloser gewesen ist. Dieses Schicksal wird die neue Nummer 10 unter Niko Kovač auch ereilen und er wird im Sommer 2020 zu dem FCB zurückkehren, von dem er gekommen ist.

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Raman dagegen hat seine letzte Großchance am vergangenen Wochenende vergeben als er den Gladbacher Kasten mit seinem Abschluss marginal verfehlte. Von nun an wird er nicht nur pressen und gegenpressen, anlaufen und zulaufen, sondern vor allem das machen, wofür Spieler auf seiner Position verpflichtet werden: Tore schießen. Mehr als Coutinho. Und nach der Saison wird es keine Zweifel mehr daran geben, wer der beste 1,72 m große Spieler der Bundesliga ist.