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Onefootball·24. Januar 2020

Steile These: Lewandowski ist nicht der beste Stürmer der Bundesliga

Artikelbild:Steile These: Lewandowski ist nicht der beste Stürmer der Bundesliga

Die Meisterschale wird wahrscheinlich nicht der einzige Titel sein, den der FC Bayern München in dieser Saison an RB Leipzig verliert.

Seit mehr als einer halben Dekade ist nicht nur der Serienmeister das Maß aller Dinge im deutschen Fußball, sondern auch fast immer dessen Angreifer Robert Lewandowski im Rennen um die Torjägerkanone.


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Doch sowohl die Bayern als auch der Pole dürften im Mai ihren unumstrittenen Status einbüßen – in beiden Fällen drohen die Sachsen und Timo Werner den Branchenriesen ihren Rang abzulaufen.

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Während im Rennen um die Meisterschaft noch alles möglich scheint, legen wir uns fest: Die Torjägerkanone landet in dieser Spielzeit definitiv bei den jungen Herausforderern aus Leipzig. Das Level, auf dem Lewandowski trotz seiner 31 Jahre noch immer spielt, ist zwar herausragend. Dennoch stellt Werner ihn längst in den Schatten.

Natürlich ist die Quote des Polen, der im Schnitt alle 80 Minuten einen Bundesligatreffer erzielt, fantastisch, dennoch wird sie schlussendlich nur für Platz zwei im Ranking der erfolgreichsten Angreifer reichen. Schließlich kann Werner in dieser Hinsicht bereits einen besseren Wert aufweisen: Der deutsche Nationalspieler benötigt nämlich nur 76 Minuten für ein Tor im Fußball-Oberhaus.

Es ist gerade einmal Ende Januar und der 23-Jährige hat mit seinen 20 Saisontreffern schon jetzt ein Erfolgserlebnis mehr auf dem Konto als in allen Wettbewerben der gesamten vorangegangenen Spielzeit zusammen. Um seinen persönlichen Bundesliga-Rekord aus der Saison 2016/17 einzustellen, benötigt Werner zudem nur noch einen weiteren Treffer.

Die Entwicklung des Leipzigers ist auch darüber hinaus erstaunlich. In nur wenigen Jahren mutierte er vom eindimensionalen Stuttgarter Flügelflitzer zum eiskalten und weltweit gefürchteten Vollstrecker.

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Seine Stärken liegen vor allem in der Box. So fielen nur drei seiner wettbewerbsübergreifend 24 Saisontore von außerhalb des Strafraums. Was allerdings nicht bedeutet, dass Werner an Tempo verloren hätte. Im Gegenteil. Auch diese Qualität gehört nach wie vor zu dem beeindruckenden Gesamtpaket, das ihn zu einem der komplettesten Stürmer der Bundesliga macht.

Ein weiterer Beweis gefällig? Kein anderer Akteur sammelte an den ersten 18 Spieltagen im Fußball-Oberhaus mehr Scorerpunkte als Werner (20 Tore und sechs Assists). Der Leipziger hat seinem Münchner Rivalen somit auch in dieser Kategorie den Rang abgelaufen. Seine Uneigennützigkeit ist eine weitere große Stärke des Angreifers, für die er längst nicht die eigentlich verdiente Anerkennung erhält.

„Vorlagen zählen ebenfalls zu meinen Vorzügen. Natürlich definierst du dich als Stürmer über Treffer, aber ich spiele ja fast im offensiven Mittelfeld“, erklärte Werner auf der offiziellen Bundesliga-Homepage, „im besten Fall versuche ich beides miteinander zu vereinen.“

Doch Tore werden sein Hauptziel bleiben, wie er zugab. Und in dieser Disziplin übertraf Werner in den letzten 18 Monaten sämtliche Erwartungen – speziell auch im Vergleich mit Lewandowski.

In dieser Zeit hatte der Pole eine zu erwartende Trefferzahl von 45, wovon er immerhin 42 erreichte – was nach wie vor eine unglaubliche Quote darstellt. Gemessen wird das mit den „Expected Goals“, einem statistischen Modell, das berechnet, wie hochkarätig die Chancen eines Spielers waren und wie viele Tore er dementsprechend hätte schießen müssen. Werners erwarteter Wert im gleichen Zeitraum betrug derweil 29,5 und er steht inzwischen schon bei 36 Treffern!

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In dieser Saison absolvierte der Leipziger außerdem als jüngster Spieler aller Zeiten sein 200. Bundesligaspiel. Das könnte bedeuten, dass Lewandowskis Krone erst der Anfang ist. Gerd Müller, sollte gewarnt sein!


Dieser Artikel wurde im Original von Onefootball-Redakteur Padraig Whelan geschrieben und aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.