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Erik Schmidt·8. November 2019

Steile These: Guardiola und ManCity trennen sich im nächsten Jahr!

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Pep Guardiola verriet einst: „Wenn dich der FC Bayern anruft, dann sagst du nicht nein!“ Ob Karl-Heinz Rummenigge den spanischen Fußballlehrer nochmal an den Hörer bekommt?

Zumindest könnte er sich leise Hoffnungen machen. Warum sonst sollten die Münchner bei einem so geeigneten Kandidaten wie Arsène Wenger als Kovač-Nachfolger abwinken? Um demnächst ein Peter-Bosz-Double aus Amsterdam unter Vertrag zu nehmen? Wohl kaum. Viel mehr dürfte Kalle darauf spekulieren, dass die Zeichen in Manchester auf Trennung stehen. Spätestens im kommenden Sommer gehen City und Guardiola nämlich getrennte Wege. Der Grund? Erfolglosigkeit. Man mag es kaum glauben.


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Keine Frage: In den ersten drei Spielzeiten sorgte die Zusammenarbeit zwischen dem wohl besten Trainer der Welt und Spielern wie Kevin de Bruyne, Raheem Sterling und Sergio Aguero sowohl für regelmäßige Ergüsse spielerischer Brillanz als auch für eine Vielzahl an Titeln. Seit 2016 heimsten die Skyblues jeweils zwei Mal die Meisterschaft, den Ligapokal und die Community Shield sowie ein Mal den FA-Cup ein. Doch in der Champions League ging es nie über das Viertelfinale hinaus.

Die Endstationen dort hießen AS Monaco, FC Liverpool und Tottenham Hotspur. Vor allem die Reds entwickelten sich in jüngster Vergangenheit zum Schrecken der Citizens, Guardiolas persönlicher Alptraum trägt Hornbrille, Dreitagebart und ein makelloses Gebiss. Am Sonntag nun stehen sich die Rivalen einmal mehr direkt gegenüber. Das Gipfeltreffen der beiden mit Abstand besten Premier-League-Klubs an der Anfield Road ist der Anfang von Peps Ende in Manchester.

Auch wenn die Liverpooler in der laufenden Saison längst nicht immer ein berauschendes Spektakel abliefern, tun sie doch vor allem eins: Gewinnen! In 19 Pflichtspielen gelangen beeindruckende 16 Siege. Neun Mal erzielte die Mannschaft von Jürgen Klopp dabei nur einen Treffer mehr als ihr Gegner, mehrfach drehte sie Rückstände in der Schlussphase. Die Nachspielzeit wird in England deshalb nicht mehr „Stoppage Time“, sondern „Kloppage Time“ genannt. Fakten, die für die unglaubliche Mentalität der Reds stehen.

Anders bei City. Wenn es bei der Guardiola-Elf einmal läuft, dann so richtig. Immer wieder werden bemitleidenswerte Widersacher an die Wand gespielt und regelrechte Schützenfeste gefeiert. Doch an schlechten Tagen geht schlicht gar nichts. Ein perfektes Beispiel bieten die Auftritte in der Königsklasse gegen Atalanta Bergamo. Im Hinspiel fertigte Manchester die Italiener mit 5:1 ab, beim Wiedersehen am vergangenen Mittwoch kamen sie nicht über ein enttäuschendes 1:1-Unentschieden hinaus.

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In solchen Partien fehlt es an Führungsfiguren. Typen, wie Vincent Kompany einer war. Den Ex-Kapitän zog es im Juli zurück in seine belgische Heimat. Trotz seines hohen Alters trauern die Anhänger der Citizens dem 33-jährigen Innenverteidiger längst jammernd nach. Kompany wird allerdings nicht nur wegen seiner Ausstrahlung vermisst. Sondern auch als fähige Defensivkraft.

Schließlich erwies sich Guardiolas Hintermannschaft schon zu häufig als instabil. Die Niederlagen bei Norwich City (2:3) und Crystal Palace (0:2) stehen dafür exemplarisch. Bei schnellen Konterangriffen offenbarten die Underdogs gnadenlos die Schwächen der City-Abwehr. Ein Problem, an dem Pep schon seit seiner Ankunft in Manchester arbeitet, das sich selbst durch millionenschwere Investitionen nicht abstellen ließ. Im Gegenteil.

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Angesichts dieser Tatsachen ist ein Dreier der Skyblues an der Merseyside eigentlich ausgeschlossen. Denn den Titelverteidiger erwartet zum einen ein bis auf den letzten Mann motivierter Gegner. „Wir müssen unser bestes Spiel spielen. Jeder im Stadion muss in absoluter Topform sein. Selbst die Jungs, die die Hot-Dogs verkaufen“, stimmte Klopp die Seinen schon einmal auf die Partie ein. Zum anderen verfügt Liverpool im Umschaltspiel über die womöglich beste Angriffsreihe Europas.

Bei einer Niederlage und dann schon neun Zählern Rückstand auf Liverpool wäre der Meistertitel für Guardiola und Co. bereits im Herbst futsch. Dabei befanden sich Pep-Teams doch sonst wenigstens in dieser Jahreszeit in einer Top-top-top-Verfassung. Ein Horrorszenario für den hochambitionierten Klub!

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Weil das Team eben nicht über seine Mentalität, sondern über die fußballerische Klasse kommt, wird es auch nicht gelingen, die Wut darüber in Entschlossenheit umzumünzen und so den Traum vom Champions-League-Sieg endlich zu verwirklichen. Auch 2020 wird ein Abend im Frühling kommen, an dem ein anderes Team den einen Funken besser ist als die Mannschaft des Katalanen. Und spätestens dann müssen sich Guardiola und die Entscheider des Scheichklubs eingestehen, dass es wohl das Beste wäre, künftig unterschiedliche Wege einzuschlagen.

Immerhin war es der 48-Jährige selbst, der wiederholt davon sprach, ein Trainer hätte sich spätestens nach drei Jahren Amtszeit verbraucht. Sein eigenes Verfallsdatum ist in Manchester also mittlerweile überschritten. Die Hoffnung, seinen bis 2021 laufenden Vertrag tatsächlich zu erfüllen, glich demnach schon mit seiner Unterzeichnung einer Utopie. Zumindest die Bayern dürfte das freuen. Vielleicht.