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Louis Richter·11. September 2018

Spielabbruch nach rassistischer Beleidigung: Kreisligist setzt Zeichen

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Am Sonntag kam es beim Kreisliga-A-Spiel in Baden-Württemberg zwischen dem FC Weizen und dem SC Lauchringen zu einem traurigen Vorfall – auf den die Gäste stark reagierten.

Der aus Ghana stammende Angreifer Kebba Mamadou wurde beim Stand von 4:1 für seine Mannschaft von Zuschauern rassistisch beleidigt. Dem Bericht der „Deutschen Welle“ zur Folge, der sich auf die Aussagen von Augenzeugen, Spielern und Trainern stützt, hätten Zuschauer „Hey du Schwarzer, hör auf!“ und „Warum trägt ein Schwarzer bei Euch ein weißes Trikot?“ gerufen.


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Letztere Aussage sei getätigt worden, als die Gäste in Folge der ersten Aussage geschlossen den Platz verließen und das Spiel daraufhin abgebrochen wurde. Mamadou sei nach dem verbalen Angriff unter Tränen zur Trainerbank gerannt. Tobias Kummer, Lauchringens Kapitän, sagte nach der Partie: „Ich war weit weg und habe es selbst nicht gehört. Ich habe nur von Mannschaftskollegen mitbekommen, dass Kebba rassistisch beleidigt wurde. Deswegen haben wir uns entschlossen, das Spiel abzubrechen.“

Der FC Weizen zeigte Verständnis für die Reaktion und versprach zeitgleich, den Vorfall auf eigenem Platz genauer untersuchen zu wollen: „Der Solidarität der Mannschaft des SC Lauchringen gebührt allen Respekt. Wir sind alle sehr betroffen von der Reaktion des Spielers Kebba Mamadou“, schrieb Jannik Boma, der Vorsitzende des Klubs. Und weiter: „Die Äußerung von außerhalb des Platzes hat ihn sichtlich mitgenommen und verletzt. Dies tut uns aufrichtig leid und wir entschuldigen uns für diese Situation bei ihm.“

„Tolle Geste“

Thomas Kummer, der Vater des Kapitäns des SC Lauchringen und Vorsitzender des Klubs, fügte an: „Jeder kann für sich interpretieren, wie schlimm diese Äußerungen nun waren, für Kebba waren sie furchtbar. Für ihn ist es eine tolle Geste, wie sich seine Mannschaftskollegen hinter ihn gestellt haben.“

Er selbst habe sich nach den Äußerungen auf die Suche nach dem Täter gemacht, der habe den Sportplatz da aber schon verlassen. „Ich hoffe, dass der Mann, der das gesagt hat, ab jetzt in Weizen auf dem Sportplatz nichts mehr verloren hat“, fügte der Spieler Kummer an.