So könnte Bremens ödester Spieler Bayerns Albtraum werden | OneFootball

So könnte Bremens ödester Spieler Bayerns Albtraum werden | OneFootball

Icon: OneFootball

OneFootball

Helge Wohltmann·24. April 2019

So könnte Bremens ödester Spieler Bayerns Albtraum werden

Artikelbild:So könnte Bremens ödester Spieler Bayerns Albtraum werden

Klar, die Bremer werden gegen Bayern auch Tore schießen müssen, um weiter zu kommen, doch noch wichtiger wird die Defensive werden. Und damit auch Jiří Pavlenka.

Am Samstag hätte er den Bremern schon beinahe einen Punkt in München gerettet, doch dann passierte es doch noch. Mit Niklas Süle überwand ausgerechnet ein Innenverteidiger den Werder-Torwart, der zuvor mehrere gute Möglichkeiten vereitelt hatte. Und auch diese hätte er wohl wieder weggefischt, wenn Davy Klaassen die Kugel nicht noch unhaltbar abgefälscht hätte. So war der Tscheche schon auf dem Weg in die Ecke und musste auf dem Boden liegend verzweifelt mit ansehen, wie der Ball ins Tor kullerte.


OneFootball Videos


Artikelbild:So könnte Bremens ödester Spieler Bayerns Albtraum werden

Doch mit seinen Auftritten in den beiden Bundesliga-Spielen gegen Bayern hat er Eindruck in München hinterlassen: „Ich muss erstmal Jiří Pavlenka ein großes Kompliment aussprechen“, lobte Niko Kovač den Schlussmann am vergangenen Wochenende: „Das, was er heute schon wieder gehalten hat, erinnerte mich absolut ans Hinspiel.“ Da klingt mehr als nur ein bisschen Respekt mit durch.

Der 27-Jährige ist einer der besten Keeper der Bundesliga und einer der Gründe für den akuten grün-weißen Höhenflug. Die Bremer Krake beweist immer wieder eine enorme Ruhe im Eins-gegen-Eins, bleibt dabei lange stehen und zeigt dann seine unglaublichen Reflexe. Auch auf der Linie ist der 1,96 Meter Mann kaum zu überwinden. „Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben“, schwärmte deshalb auch sein Trainer bei der ‚Deichstube‘.

Doch so sehr Florian Kohfeldt und die SVW-Fans Pavlenka inzwischen auch lieben, so umstritten war seine Verpflichtung vor knapp zwei Jahren. „Jiří wer?“, fragten sich die Fans, als Frank Baumann im Sommer 2017 den Neuzugang eintütete. Was sollte Werder mit einem 25-Jährigen Torwart, der bis dahin nur in der zweitklassigen tschechischen Liga gespielt hatte, in der tschechischen Nationalmannschaft kaum eine Rolle spielte und dazu noch drei Millionen Euro kostete?

Tatsächlich hat er den Weg ins Ausland verhältnismäßig spät gewagt. Außerhalb des Platzes sind es nun mal seine Eigenschaften, dass er nichts übereilt, gut überlegt was er als nächstes machen will und auch mal einen Zwischenschritt einlegt, um nicht das Risiko einzugehen, nur auf der Bank zu sitzen. Typ Bausparvertrag eben. Auf dem Platz hat er jedoch keine Probleme damit, Entscheidungen zu treffen und Risiken einzugehen.

Baumann war deshalb immer von seinem Transfer überzeugt: „Wir sind sehr glücklich, dass er bei uns ist und starke Leistungen bringt. Wir waren von seinen Qualitäten überzeugt. Die Frage war, wie er performt, wenn die Mannschaft verunsichert ist. Er ist ein sicherer Rückhalt.“ Und das ist noch typisch norddeutsch untertrieben, denn Pavlenka ist ein echter Ausnahmespieler.

Am Ende sollten sich die drei Millionen Euro also als absolutes Schnäppchen herausstellen. Bereits in der vergangenen Saison zahlte Pavlenka sie durch unglaubliche Paraden mit Zinseszins zurück und verwandelte die Zweifel in Respekt. Jetzt soll er im Pokalhalbfinale die Bayern zur Verzweiflung bringen: „Er muss das Spiel beeinflussen. Wir werden ihn brauchen. Denn selbst wenn das Spiel optimal für uns laufen sollte, wird es immer diese zwei, drei Chancen gegen uns geben. Das ist dann der Moment, in dem wir uns regelmäßig auf Pavlas verlassen können“, so Kohfeldt.

Am Ende wäre es ihm aber natürlich noch lieber, wenn man Pavlenka an dem Abend gar nicht sehen würde: „Wir möchten, dass nach dem Spiel möglichst wenig über Jiri Pavlenka gesprochen wird, denn dann hätten vorher sehr viel richtig gemacht.“ Dem rampenlichtscheuen Schlussmann wäre das sicherlich auch ganz recht.