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Tobias Herrmann·28. November 2017

Rot-Weiß Erfurt muss Geschäftsstelle räumen

Artikelbild:Rot-Weiß Erfurt muss Geschäftsstelle räumen

Die finanzielle Lage beim Drittligisten Rot-Weiß Erfurt is schlimmer als bisher angenommen. Jetzt müssen die Erfurter sogar die Geschäftsstelle räumen.

Wie Präsident Frank Nowag am Montag mitteilte, betragen die Mietrückstände der Erfurter bereits 16.000 Euro. Seit vier Monaten konnte man die Miete nicht zahlen. Der Vermieter hätte bereits angekündigt, den Vertrag fristlos kündigen zu wollen.


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Auch von Seiten des Vereins sei man sich darüber im klaren, habe den Vermieter demzufolge gebeten, den Vertrag nicht zu verlängern und schnellstmöglich zu kündigen.

Hinzu kommen Ausständen gegenüber dem Busunternehmen, welches die Mannschaft zu Auswärtsspielen fährt, dem Cateringservice und dem Betreiber der LED-Werbebanden.

Allein dem Cateringservice schuldet der Verein 60.000 Euro. Der Betreiber der Werbebanden drohte bereits, den Dienst für das kommenden Heimspiel gegen Meppen nicht zur Verfügung zu stellen.

Nowag ist allerdings sicher, dass man diesbezüglich „Einigung erzielen“ wird. Am kommenden Freitag findet die Mitgliederversammlung in Erfurt statt. Nowag will dann genauere Auskunft zur finanziellen Lage des Vereins geben.

Für RWE sieht es derzeit allerdings eher duster aus.

Die Mitteilung im Wortlaut:

„Lieber Mitglieder und Fans des FC Rot-Weiß Erfurt e. V.,

hiermit möchten wir Ihnen und Euch einen kurzen Überblick über die aktuelle Finanzsituation geben.

Diese stellt sich weiter dramatisch dar. Richtig ist, dass die Miete der Geschäftsstelle seit 4 Monaten nicht mehr gezahlt wurde. Der Vermieter hat dementsprechend angekündigt, den Vertrag fristlos zu kündigen. Diese Androhung fanden wir bereits an unserem ersten Tag in der Geschäftsstelle (13.11.2017) vor. Der Vertrag läuft noch bis zum 30.03.2018 und verlängert sich nicht automatisch. Da die Geschäftsstelle mit einer Miete von knapp 4.000 Euro im Monat aktuell nicht finanzierbar ist, haben wir den Vermieter um vorzeitige Auflösung des Vertrags gebeten. Eine Antwort erwarten wir Anfang dieser Woche.

Eine kostenfreie Alternative wäre übergangsweise in den Räumlichkeiten des Sponsors Keyweb vorhanden.

Nicht unerhebliche Außenstände haben wir quasi in allen Bereichen. Das Busunternehmen Wollschläger fährt unsere Mannschaft weiter trotz einiger unbezahlter Rechnungen. Vielen Dank für das Entgegenkommen!

Ebenfalls bedanken möchten wir uns beim Caterer CCS. Mit knapp 60.000 Euro offenen Rechnungen haben wir dennoch eine weitere Belieferung erreichen können.

Zudem reden wir mit unserem Lieferanten der LED-Banden, welcher zum nächsten Heimspiel aufgrund monatelanger nicht gezahlter Rechnungen die Leistungen einstellen möchte. Wir denken jedoch, dass wir auch hier eine Einigung erzielen werden.

Darüber hinaus müssen wir leider feststellen, dass quasi fast jeder Lieferant Forderungen an uns hat. Dies sind neben den Darlehensgebern z. B. auch die Telekom, unser Arena Reinigungsunternehmen, die Security, Borussia Dortmund …

Noch dazu bestehen nicht unerhebliche Forderungen des Finanzamtes.

Wir sind mit den meisten Gläubigern in Kontakt, um eine Einigung zu erzielen. Trotz der prekären Lage sind wir zuversichtlich, dass wir nach den dringend benötigen kurzfristigen auch langfristige realistische Vereinbarungen treffen werden.

Wir werden Sie und Euch weiterhin auf dem Laufenden halten!

Frank Nowag (Präsident) und Knut Herber (Vizepräsident)“