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Konstantin Keller·25. November 2017

Revierderby: BVB und S04 im Vergleich

Artikelbild:Revierderby: BVB und S04 im Vergleich

Vor dem heutigen Revierderby herrscht Hochspannung. Verschärfen die formstarken Schalker die BVB-Krise oder schwimmt Schwarz-Gelb sich mit einem Prestigeerfolg im Derby frei? Wir vergleichen die Teams anhand der voraussichtlichen Startformationen in den einzelnen Mannschaftsteilen und auf den Trainerbänken.

Tor: Ralf Fährmann gegen Roman Bürki


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Punkte Schalke. „Ralle“ Fährmann ist auf Schalke der Inbegriff eines stabilen Rückhalts, während Bürki in dieser Saison schon mehrfach alles andere als gut aussah.

Vielleicht kann der Schweizer ja aber gerade das brisante Duell mit dem Nachbarn nutzen, um Kredit zurückzugewinnen. Zu tun haben wird er aller Voraussicht nach jedenfalls.

Zwischenstand:

1:0 für Schalke.

Außenverteidiger: Benjamin Stambouli und Thilo Kehrer gegen Jeremy Toljan und Marcel Schmelzer

Stambouli und Kehrer spielen in der Schalker Dreierkette die Außenparts, Toljan und Schmelzer beim BVB für gewöhnlich als waschechte Flügelverteidiger in der Viererkette. Auf dem Papier wirkt das Dortmunder Duo erstmal prominenter, routinierter und stärker.

Stellt man allerdings die Leistungen der beiden Schalker, die Anzahl der Gegentore sowie die Tatsache, dass Stambouli eher ein defensiver Mittelfeldspieler ist gegenüber, muss man auch vor den königsblauen Vertretern den Hut ziehen. Der Punkt geht hier aber dennoch an den BVB.

Zwischenstand:

1:1.

Innenverteidiger und Abwehrchef: Naldo gegen Sokratis

Naldo hält beim S04 den Laden zusammen. Der 35-Jährige erlebt seinen gefühlten achten Frühling, überzeugt mit unglaublicher Konstanz und verleiht auch seinen Nebenleuten mehr Stabilität und Ruhe.

Sokratis (und auch sein Innenverteidigungskollege Ömer Toprak) hat schon bewiesen dass er das auch kann – in dieser Spielzeit gelingt es dem BVB aber nach dem enorm starken Start bislang nicht mehr, defensiv komplett zu überzeugen. Der Punkt geht daher an den S04.

Zwischenstand:

2:1 für Schalke.

Zentrales Mittelfeld: Max Meyer, Weston McKennie und Leon Goretzka gegen Julian Weigl, Mario Götze und Shinji Kagawa

Leon Goretzka dürfte zu den umworbensten Bundesligaspielern überhaupt gehören. Beim Nationalspieler gehen einem allmählich die Superlative aus. Weston McKennie und Max Meyer, der von Trainer Tedesco vom unkonstanten Zehner zum neuesten Schalker „Kampfschwein“ umfunktioniert wurde, überzeugen da eher durch solides und teamorientiertes Spiel – das machen sie allerdings sehr gut.

Beim BVB stehen auch in diesem Mannschaftsteil die größeren Namen, bislang ist es Peter Bosz allerdings noch nicht gelungen, die Spieler in diesem essentiell wichtigen Mannschaftsteil so aufeinander abzustimmen, dass die gesamte Truppe davon profitiert. Sorry Schwarz-Gelb – Punkt S04.

Zwischenstand:

3:1 für Schalke.

Offensive Flügel: Bastian Oczipka und Daniel Caligiuri gegen Andrey Yarmolenko und Christian Pulisic

Bei allem Respekt vor Oczipka, der wie die gesamte Schalker Mannschaft extrem zuverlässig agiert, und Caligiuri, der erst gegen den HSV mit einem tollen Solo vor dem 2:0 wieder seinen Wert bewies – Yarmolenko und Pulisic sind eine ganz andere Hausnummer.

Auf sie wird es möglicherweise besonders ankommen, wenn Dortmund den intelligent verschiebenden und verteidigenden Königsblauen gefährlich werden will. Punkt BVB.

Zwischenstand:

3:2 für Schalke.

Sturmspitze: Guido Burgstaller gegen Pierre-Emerick Aubameyang

Enges Ding im Sturm. Guido Burgstaller ackert im Verbund mit Franco di Santo unermüdlich und begann zuletzt auch wieder regelmäßig ins gegnerische Tor zu treffen, während Aubameyang mit Formkrisen, selbst verschuldeten Suspendierungen und öffentlichen Schelten klarkommen musste.

Gleichzeitig sollen in diesem Vergleich aber die großartigen Leistungen des Gabuners in seiner bisherigen Bundesligakarriere nicht unerwähnt bleiben. Bei „Auba“ muss man als Gegner zudem immer befürchten, dass der Angreifer gegen die eigene Truppe explodiert – und mit Treffern gegen Schalke kennt er sich aus, fünfmal traf Aubameyang in acht Einsätzen gegen Königsblau. Knapp, aber: Punkt BVB.

Zwischenstand:

3:3.

Trainer: Domenico Tedesco gegen Peter Bosz

Wenn es auf dem Feld so ausgeglichen zugeht, kann oftmals der Übungsleiter an der Seitenlinie entscheiden. Und hier spricht das Momentum eindeutig für Schalke. Wer Domenico Tedesco nicht zugetraut hat, die zutiefst verunsicherte Schalker Mannschaft einmal auf links zu drehen und wieder nach oben zu führen, sieht sich inzwischen eines Besseren belehrt.

Peter Bosz startete mit Dortmund absolut furios und blieb auch beim Dembélé-Theater im Sommer ganz ruhig, doch den Beweis, dass er Antworten auf die offensichtliche Decodierung seiner Spielidee durch den Gegner hat, blieb der Niederländer bislang ebenso schuldig wie sportliche Antworten. Ein Derbysieg könnte die letzte Möglichkeit für Bosz sein, Umfeld und Kritiker wieder von der eigenen Arbeit zu überzeugen, der Druck war dem Coach zuletzt spürbar anzumerken. Bosz‘ Kompetenz ist unbestritten, doch das Momentum spricht gegen ihn und seine Mannschaft. Punkt Schalke.

Endstand:

4:3 für Schalke.

Auf dem Papier sehen wir den S04 also knapp im Vorteil. Königsblaue Anhänger wird das freuen, während sich manch ein Schwarz-Gelber beim Lesen dieser Zeilen wohl an den Kopf fasst und uns jegliche Kompetenz abspricht.

Aber das Schöne am Fußball ist ja, dass das alles ab 15:30 Uhr nicht mehr zählt. Dann gilt nämlich nur noch, was auf’m Platz geschieht – wir werden es gespannt beobachten.