Regionalligareform: DFB reagiert auf Drittligavorwürfe | OneFootball

Regionalligareform: DFB reagiert auf Drittligavorwürfe | OneFootball

Icon: OneFootball

OneFootball

Konstantin Keller·1. Dezember 2017

Regionalligareform: DFB reagiert auf Drittligavorwürfe

Artikelbild:Regionalligareform: DFB reagiert auf Drittligavorwürfe

Die Drittligisten veröffentlichten am Donnerstag eine gemeinsame Stellungnahme rund um die aktuelle Diskussion zur Reform des Aufstiegsmodus in der Regionalliga, in der sie den DFB kritisierten. Nun reagierte der Verband.

Vizepräsident Peter Frymuth erklärte in einem Interview auf der offiziellen Verbandsseite, man sei in Frankfurt am Main „sehr verwundert“ über die Kritik. Die Drittligisten hatten dem DFB unter anderem vorgeworfen, die Liga und ihre Probleme aus den Augen verloren zu haben und forderten eine Expertenkommission, um eine „nachhaltige Lösung“ zu erreichen.


OneFootball Videos


Frymuth betont DFB-Bemühungen

Frymuth erklärte nun, der DFB habe „in den vergangenen Jahren gemeinsam mit den Vereinen große Anstrengungen für unsere höchste DFB-Spielklasse unternommen und gerade in diesem Jahr mit dem neuen Medienrechte-Vertrag und der Gewinnung eines zentralen Liga-Hauptpartners deutliche Verbesserungen erzielt, die komplett den Vereinen der 3. Liga zugute kommen.“

Vorwürfe, man habe nicht auf einen im September beim Verband hinterlegten Forderungskatalog reagiert, wies der DFB-Vizepräsident zurück. „Wir haben natürlich darauf reagiert, unter anderem ist beschlossen worden, dass der DFB für die Vereine der 3. Liga künftig zwei Millionen Euro für zusätzliche Maßnahmen zur Nachwuchsförderung zur Verfügung stellt.“

Dies sei bereits am 6. Oktober offiziell bekannt gegeben worden, weitere Vorschläge und Ideen der Drittligisten würden derzeit geprüft. Auch am Diskussionsprozess um die Reformen des Aufstiegsmodus in ihre Liga seien die Klubs beteiligt gewesen.

Bei Tagungen der Regionalverbände seien die entsprechend betroffenen Drittligisten überall mit ihren Stimmen vertreten gewesen, zudem seien „Vereinsvertreter der 3. Liga im DFB-Spielausschuss und in der eigens eingerichteten AG Spielklassenstruktur eingebunden“, verteidigte Frymuth den Verband.

In Abstimmung mit den Vertreten der dritten Liga habe der DFB deutlich kommuniziert, „dass eine anfangs ebenfalls diskutierte Erhöhung der 3. Liga auf 22 Mannschaften mit dann fünf Direktabsteigern nicht in Frage kommt, weil dies eine hohe zusätzliche Belastung für die 3. Liga bedeuten würde.“

„Beitrag der 3. Liga kann notwendig sein“ – künftig vier Ab- und Aufsteiger?

Aber: „Allerdings haben wir auch von vornherein klargemacht, dass zur Lösung der komplexen Problemstellung in Bezug auf Auf- und Abstiegsregelung am Ende auch ein Beitrag der 3. Liga nötig sein kann.“

Ob dieser Beitrag wirklich in Form der hauptsächlich von den Drittligisten kritisierten künftigen vier Absteiger zu leisten sein wird, solle ein „demokratischer Prozess, an dessen Ende Mehrheiten entscheiden“, beim DFB-Bundestag zeigen, betonte Frymuth.

Der DFB-Vizepräsident verwies zudem noch einmal auf eine weitere mögliche Regelung, die eine Reduzierung der Regionalligen auf vier Staffeln, deren Meister allesamt aufsteigen würden, vorsieht, da sich die Drittligisten mit dieser Regelung offenbar anfreunden könnten. Insgesamt liegen bisher bereits sechs verschiedene Anträge zu Reform des Regionalliga-Aufstiegsmodus vor.

Das Thema bleibt in jedem Fall bis zum außerordentlichen DFB-Bundestag am 8. Dezember aktuell. Klar ist, dass bei derart vielen Interessen und Bedürfnissen eine extrem gut durchdachte Lösung her muss, um alle Klubs unter einen Hut zu bekommen und einen insgesamt fairen Wettbewerb zu etablieren. Ob der DFB diese in einem neuen Anlauf nun präsentieren kann, bleibt abzuwarten.