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Louis Richter·30. November 2017

Regionalliga-Reform: Drittligisten kritisieren DFB in gemeinsamen Brief

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Vieles deutet derzeit daraufhin, dass der DFB auch weiterhin mit fünf Regionalligen plant, die Anzahl der Aufsteiger aber auf fünf aufstocken möchte. Das sorgt für Unmut.

Die geplante neue Aufstiegsregel des DFB ist ein Dorn im Auge der Drittligisten, die in diesem Fall mit den Konsequenzen leben müssen. Eine davon wäre ein vierter Absteiger aus der Dritten Liga. Das ist aber nicht das größte Problem der 20 Vereine, denn das „Urproblem“ bleibe weiterhin bestehen, da der Meister der jeweiligen Regionalliga nicht in jedem Fall aufsteigen würde.


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„Dies entbehrt jeglicher sportlichen Fairness in der Wertschätzung der erbrachten Leistungen der Meisterteams und Vereine über eine gesamte Saison hinweg“, heißt es im Statement, in dem die Drittligisten vor „fatalen Folgen“ warnen: „Gerade Absteigern aus der 3. Liga droht durch die teilweise fehlende Möglichkeit des direkten Wiederaufstiegs in dieser Zweiklassengesellschaft der Regionalligen finanziell der Kollaps.“

Denn es ist nicht geklärt, inwiefern die einzelnen Aufstiegsplätze vergeben werden würden. DFB-Präsident Reinhard Grindel machte sich zuletzt dafür stark, dass die West- und Südwest-Liga, auf Grund der hohen Anzahl an Mannschaften in diesen Verbänden, jeweils einen festen Aufstiegsplatz erhalten würde. Demnach würden die verbleibenden drei Staffeln einen weiteren Platz auslosen müssen. Die beiden Verlierer dieser Lotterie würden eine Relegationsrunde spielen, um den letzten Aufsteiger zu ermitteln – und der Verlierer dieser Runde müsste sich wieder mit dem „Klassenerhalt“ begnügen.

Außerdem reichten die Drittliga-Vereine Ende September einen Forderungskatalog beim DFB ein, indem es unter anderem hieß, dass man sich nur mit vier Absteigern zufrieden geben könnte, wenn die Anzahl der Regionalliga-Staffeln eben auch auf vier reduziert werden würde, damit jeder Absteiger sofort die Möglichkeit auf einen direkten Wiederaufstieg hätte.

Auf eine Antwort auf diesen Katalog würden die Drittligisten aber bis heute warten, was einer „absoluten Enttäuschung“ gleichkomme. „Es scheint, als habe der Verband auch bei der aktuellen Thematik die Belange der Liga aus den Augen verloren. Die jetzt praktizierte Vorgehensweise widerspricht in unseren Augen deutlich der von DFB-Präsident Reinhard Grindel immer wieder propagierten Vertrauenskultur“, heißt es in dem Schreiben.

Am 8. Dezember muss der DFB bereits beim Bundestag mehrheitsfähige Lösungen für eine Regionalliga-Reform vorlegen. Diese sind aktuell aber nicht in Sicht. Die Vereine schlagen deshalb vor, eine Expertenkommission unter Einbeziehung der 3. Liga einzuberufen, die die Dinge weiter plant.

Ob das nach einer nunmehr jahrelangen Diskussion die Lösung der Probleme ist, darf zumindest angezweifelt werden.