Rot für Buffon, Last-Minute-Elfer: Madrid dreht unglaubliches Spiel | OneFootball

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Tobias Herrmann·11. April 2018

Rot für Buffon, Last-Minute-Elfer: Madrid dreht unglaubliches Spiel

Artikelbild:Rot für Buffon, Last-Minute-Elfer: Madrid dreht unglaubliches Spiel

Wahnsinn in Madrid. Juventus dreht dieses Viertelfinale und führt bis in die Nachspielzeit mit drei Toren. Alles roch nach Verlängerung, dann gab es Elfmeter für Real und Buffon musste vom Platz. Der Portugiese traf nach 97 Minuten zum 1:3. Madrid steht im Halbfinale. Nach einem Spiel, das an Dramatik nicht zu überbieten war.

Das Spiel

Eigentlich, so dachte man, wäre die Nummer schon erledigt. Doch wie es schien, haben die Juve-Spieler am gestrigen Abend genau hingeschaut. Die Alte Dame begann wie die Feuerwehr. Bereits nach zwei Minuten musste Navas hinter sich greifen. Mandžukić besorgte nach Khedira-Flanke die frühe Führung. Real kassierte in der Geschichte der Champions League nur ein schnelleres Gegentor: 2007 war es Roy Makaay nach nur zehn Sekunden.


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Die Königlichen zeigten sich im Anschluss wenig schockiert. Zidane und seine Elf wollten sich keine Blöße geben. Bale und Isco hatten sogar die Chance zum frühen Ausgleich. Allegris Elf leistete sich zu viele Fehler im Aufbauspiel, das machte es Madrid einfacher gefährlich vor Buffon aufzutauchen. Dann schien der Altmeister geschlagen, aber Isco befand sich im Abseits.

Und es blieb dabei, Real machte das Spiel, Juve schaute zu. Die wenigen Konter trugen keine Früchte. Vom Sturmlauf der ersten fünf Minuten war nichts mehr zu sehen. Madrid hatte keine Mühe sich im Spielaufbau Zeit zu lassen. Doch dann machten sich Khedira und Co auf nach vorne. Lichtsteiner flankte präzise auf den zweiten Pfosten und wieder stand Mandžukić richtig. Das Tor fiel aus dem Nichts, war zu diesem Zeitpunkt völlig unverdient.

Mit dem Pausenpfiff hatte Varane die bis dato beste Chance für das Weiße Ballett. Kross zirkelte einen Freistoß von der linken Seite in den Strafraum, wo der Verteidiger frei zum Kopfball kam, das Leder aber an die Latte setzte. Dann bat Michael Oliver (England) zum Pausentee.

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Zu Beginn des zweiten Durchgangs war Juventus dann aktiver. Es entwickelte sich zu einem Spiel mit offenem Visier. Real drückte auf den Anschluss und der Gast aus Turin wollte den dritten Treffer. Der Serienmeister aus der Serie A versuchte dabei das Spiel kontrollierter aufzubauen, als noch in den ersten 45 Minuten.

Die Geduld machte sich bezahlt. Zidane und seine Mannschaft konnten es kaum fassen, aber die Gäste erzielten tatsächlich das dritte Tor. Zu diesem Zeitpunkt lag das Wunder in der Luft. Diesmal zeigte sich der Gastgeber angeschlagen. Machte auch in der Folge das Spiel, Real versuchte zu kontern.

Den Kontrahenten war die Nervosität anzumerken, die Akteure wussten was auf dem Spiel stand. Madrid wurde in der Schlussphase zunehmende stärker. Allerdings ließen auch die Gäste nicht nach. Beide Mannschaften schenkten sich zum Ende der regulären Spielzeit nichts.

Dann geschah das Unglaubliche: Michael Oliver zeigte auf den Punkt. Elfmeter für Madrid. Buffon sieht die Rote Karte wegen starker Proteste. Zuvor foulte Benatia Vazquez. Der Marokkaner traf zwar den Ball allerdings auch den Gegenspieler.

Szczesny kommt und tritt gegen Ronaldo an. Der Portugiese lässt sich nicht zweimal bitten und verwandelt. Es war eine unerwartete Wende in einem an Dramatik kaum zum übertreffenden Spiel. Juve hatte sich die Verlängerung verdient, doch war das Glück mal wieder auf Seiten der Königlichen.

Die Tore

0:1 (2.) Mandžukić: Khedira flankt mit viel Gefühl auf den zweiten Pfosten, wo Mandžukić völlig frei zum Kopfball kommt und die frühe Führung erzielt.

0:2 (37.) Mandžukić: Gleiches Muster wie beim 0:1. Diesmal ist es Lichtsteiner, der den Ball auf den langen Pfosten schlägt.

0:3 (61.) Matuidi: Altes Muster, Costa flankt, diesmal kommt Navas an den Ball, lässt das Leder aber abprallen. Der Franzose steht da, wo er stehen muss.

1:3 (90 +7) Ronaldo: Elfmeter.

Die Aufstellungen

Real: Navas – Carvajal, Vallejo, Varane, Marcelo – Modrić (Kovacic, 75.), T. Kroos, Casemiro (Vazquez, 46.), Isco – Bale (Asensio, 46.), Cristiano Ronaldo

Juve: Buffon – De Sciglio (Lichtsteiner, 17.), Benatia, Chiellini, Alex Sandro – Khedira, Pjanić, Matuidi – D. Costa, Higuain (Szczesny, 90 +6), Mandžukić