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Konstantin Keller·23. November 2017

Kurios: Bielsa bei Lille "vorerst" suspendiert

Artikelbild:Kurios: Bielsa bei Lille "vorerst" suspendiert

Der französische Verein OSC Lille holte trotz hoher Investitionen im Sommer lediglich sechs Punkte aus den ersten zehn Spielen und ist Vorletzter. Trainer Marcelo Bielsa bekam nun Konsequenzen zu spüren – allerdings ungewöhnliche. Statt entlassen zu werden, wurde der chilenische Coach „vorerst“ suspendiert.

Französische Medien berichten, dass diese Entscheidung der Klubführung nicht nur sportliche Gründe hätte. Disziplinlosigkeiten im Team, Unstimmigkeiten mit dem Vorstand sowie ein nicht genehmigter Heimatbesuch in Chile sollen die Hauptgründe für die Suspendierung sein.


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Im Normalfall erfolgt im Profifußball bei Erfolgslosigkeit und atmosphärischen Störungen eine permanenten Trennung. Im Jargon der Branche spricht man zwar in solchen Fällen regelmäßig von „Beurlaubungen“, doch die Konsequenzen sind stets die selben.

Dass Bielsa noch nicht gänzlich abgesägt wurde ist ein Indiz dafür, dass man in Lille nach wie vor von den Qualitäten des chilenischen Trainer, der auch „El Loco“ (der Verrückte) genannt wird, überzeugt ist. Ob er seine Arbeit beim OSCL fortsetzen darf, bleibt allerdings abzuwarten.

Es ist nicht die erste Kontroverse zwischen Bielsa und einem Arbeitgeber. In Marseille trat er nach einem vierten Platz 2015 in der folgenden Saison nach nur einem Spiel zurück, bei Lazio Rom 2016 sogar nur nach zwei Tagen.

Immerhin: Egal ob und wie es für den Chilenen in Lille weitergeht, lange auf einen neuen Job warten muss er wohl nicht. So meldete der chilenische Verband direkt nach Bielsas Suspendierung Interesse an, „El Loco“ erneut als Nationalcoach zu gewinnen.