K.o.-Runde geht los: Deshalb hat Deutschland beste Chancen aufs Finale | OneFootball

Im ersten Achtelfinale der WM in Frankreich trifft das deutsche Team auf Nigeria. Nicht nur in diesem Spiel ist die DFB-Elf Favorit.

Ein verschossener Elfmeter der Chileninnen hat überhaupt erst dafür gesorgt, dass Deutschlands heutiger Gegner Nigeria in der K.o.-Runde mitmischen darf. Die ‚Super Falcons‘ waren die Mannschaft, die bis zur letzten Sekunde um den Einzug ins Achtelfinale zittern musste. Entsprechend gehen die Westafrikanerinnen gegen Deutschland als klarer Außenseiter in die Partie, die heute Abend um 17.30 Uhr in Grenoble angepfiffen wird (live im ‚ZDF‘).

Untermauert wird der Favoritenstatus des DFB-Teams auch von der Statistik, die es selbst den Optimisten unter den Optimisten schwer macht, an einen nigerianischen Sensations-Coup zu glauben. In acht Aufeinandertreffen, zwei davon bei Weltmeisterschaften, ging Deutschland acht Mal als Sieger vom Platz. Bisher ist es Nigeria noch nicht einmal gelungen, ein Tor gegen den zweimaligen Weltmeister zu erzielen.

Natürlich ist schon allein aus Respekt vor dem Gegner auch heute Abend Vorsicht geboten, aber wenn alles in geregelten Bahnen verläuft, dürfen die Spielerinnen von Martina Voss-Tecklenburg wohl gegen 19.30 Uhr den Blick aufs Viertelfinale richten. Und auch der ist ziemlich vielversprechend, wie überhaupt der vorgezeichnete Weg ins WM-Finale am 7. Juli in Lyon. Für die makellose Vorrunde wurde Deutschland mit einem Turnierbaum belohnt, der nicht viel besser hätte sein können.

Der Weltranglistenzweite geht seinen Podiumsnachbarn USA (1.) und England (3.) nämlich bis zum Endspiel aus dem Weg und muss auch kein Aufeinandertreffen mit Gastgeber Frankreich fürchten. Die ‚Équipe Tricolore‘ besteigt den Fußballolymp ebenfalls von der anderen Seite, genau wie die immer gefährlichen Brasilianerinnen sowie Norwegen und Australien.

Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich nicht, dass Deutschlands potenzielle Gegner nur Spaliersteher sind, die für Alexandra Popp & Co. den roten Teppich ins Finale ausrollen. In einem möglichen Halbfinale könnte der Europameister aus den Niederlanden warten und zuvor müsste noch der Gewinner der Partie Schweden gegen Kanada ausgeschaltet werden. Alle drei Nationen, die vor Turnierbeginn zum erweiterten Favoritenkreis zählten, hadern bislang jedoch mit den oftmals biederen Auftritten ihrer Mannschaft.

Zugegeben, Erlebnisfußball kann das, was die Deutschen bisher in Frankreich gezeigt haben, auch nicht genannt werden. Nur gegen Underdog Südafrika klingelte es mehr als ein Mal im gegnerischen Kasten. Dafür klingelte es im Kasten der deutschen Torfrau Almuth Schult aber eben bislang noch gar nicht.

Das Team von Martina Voss-Tecklenburg besticht durch einen pragmatischen Spielstil, der defensiv auf mannschaftliche Geschlossenheit und offensiv auf individuelle Brillanz setzt. Wenn uns nicht alles täuscht, ist vor ziemlich genau einem Jahr schon einmal jemand mit dieser Mischung Weltmeister geworden.