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Jan Schultz·9. Juli 2019

Griezmann, Dembélé und Co: Diese Top-Spieler haben gestreikt

Artikelbild:Griezmann, Dembélé und Co: Diese Top-Spieler haben gestreikt

Antoine Griezmann will nicht mehr für Atlético Madrid spielen, sondern zum FC Barcelona wechseln. Eine Transfereinigung steht aber noch aus, weshalb sich der Franzose aktuell eines ebenso zweifelhaften wie beliebten Mittels bedient.

Denn der Offensivmann streikt, er verweigert in der spanischen Hauptstadt das Training. Ähnliches wird bei Neymar vermutet, der am Montag nicht zum Trainingsauftakt von Paris Saint-Germain erschien. Beide wollen zu Barça, das auf ähnliche Art vor zwei Jahren bereits Ousmane Dembélé bekam.


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Der frühere Dortmunder pochte auf ein Versprechen des Vereins, den BVB bei einer Anfrage der Katalanen verlassen zu dürfen. Der Klub blieb zunächst standhaft, weshalb der Franzose dem Training fernblieb. Letztlich durfte er doch gehen – für die Bundesliga-Rekordablösesumme von mindestens 105 Millionen Euro.

Es geht aber auch ohne Beteiligung der Katalanen. Luka Modrić etwa wollte 2012 unbedingt zu Real Madrid, die Vereine wurden sich beim Preis aber nicht einig. Der Kroate schwänzte daher nicht nur das Training, sondern auch eine US-Tour der Spurs. So durfte er letztlich doch gehen – und wurde zugleich zum Vorbild für Gareth Bale. Der wollte ihm ein Jahr später folgen und täuschte eine Verletzung vor. Für Wales konnte er trotzdem WM-Quali-Spiele bestreiten. Letztlich wechselte er für mehr als 100 Millionen Euro zu Real.

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In Deutschland sorgte auch Hakan Çalhanoğlu für Unmut. Als er 2014 vom Hamburger SV zu Bayer 04 Leverkusen wechseln wollte, ließ er sich krankschreiben, um nicht mehr beim HSV trainieren zu müssen. Es endete wie fast immer: Der Profi bekam seinen Willen und durfte wechseln.

Es muss aber nicht immer von Erfolg gekrönt sein. So wollte Rafael van der Vaart 2007 unbedingt zum FC Valencia wechseln. Damit er auch international für die Fledermäuse hätte spielen können, ließ er sich vor einem Quali-Spiel für den UEFA Cup wegen eines Hexenschusses krankschreiben. Der Niederländer posierte anschließend mit einem Valencia-Trikot und kündigte seinen Wechsel selbst an. Letztlich blieb er aber in der Hansestadt, ein Jahr später zog es ihn zu Real Madrid.

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Auch Carlos Tévez musste Ende 2011 bei Manchester City unter Vertrag bleiben, obwohl er sich wirklich redlich mühte, den Verein zu verlassen. Der Argentinier reiste mitten in der Saison ohne Erlaubnis in die Heimat und blieb dort mehrere Monate. Selbst Strafen, die ihn laut englischer Medien mehrere Millionen Euro gekostet haben, konnten ihn zunächst nicht von einer Rückkehr überzeugen.

Letztlich kehrte er aber doch nach Manchester zurück, erst im Sommer 2013 wechselte er nach Italien. Die Rückkehr nach England hat übrigens noch eine Pointe: Als dem Stürmer kurz nach seinem Comeback ein Hattrick gelang, imitierte er bei seinem Jubel einen Golf-Schlag. Eben jenem Sport sei er laut englischer Medien während seines Streiks nämlich vorrangig nachgegangen.

Streiks sind indes keine Erscheinung des modernen Fußballs. Schon Heiko Herrlich griff 1995 zu diesem Mittel, um von Borussia Mönchengladbach zum BVB zu wechseln. Der damalige VfL-Manager konnte sich an eine Absprache nicht mehr erinnern, Herrlich schwänzte das Training. Verbal legte er nach: „Bevor ich noch einmal meine Schuhe für Mönchengladbach schnüren muss, höre ich lieber mit dem Fussball auf.“ Die Fohlen nahmen dann doch lieber das Geld und verkauften ihn an die andere Borussia.

Selbst ganze Mannschaften haben es schon mit einem Streik versucht. Dänemarks Nationalmannschaft etwa wehrte sich gegen die Sponsorenverträge des Verbandes, die Spieler wollten auf ihre individuellen Ausstatter setzen. Letztlich musste daher bei einem Freundschaftsspiel gegen die Slowakei eine Amateurauswahl aus Futsal-Spielern antreten.

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Auch die französische Nationalelf sorgte mit einem Streik bereits für Schlagzeilen. Bei der Weltmeisterschaft 2010 lehnte sich das Team gegen Trainer Raymond Domenech auf, nachdem Nicolas Anelka, der seinen Coach beleidigt hatte, zuvor suspendiert worden war. Es endete denkbar übel: Der Ruf der Équipe Tricolore und vieler Spieler war zunächst dahin, zudem stand das peinliche Aus nach der Gruppenphase. Ein Streik hilft den Beteiligten also nicht immer weiter.