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Erik Schmidt·8. November 2019

Fünf Gründe, weshalb der BVB den deutschen Clásico gewinnt

Artikelbild:Fünf Gründe, weshalb der BVB den deutschen Clásico gewinnt

Auswärtsreisen nach München standen für Borussia Dortmund in der jüngeren Vergangenheit unter keinem guten Stern. Seit April 2014 wartet der BVB auf einen Bundesligasieg bei den Bayern. Das wird sich am bevorstehenden Samstag allerdings ändern. Denn dafür sprechen fünf gute Gründe!

1. Die aktuelle Form

Drei Spiele innerhalb einer einzigen Woche sorgten bei den Schwarz-Gelben für einen totalen Stimmungsumschwung. Stand nach der Nullnummer im Derby auf Schalke Lucien Favre noch vor dem Aus, sitzt der BVB-Coach inzwischen fester denn je im Sattel. Dafür sorgten zum einen die positiven Resultate. So bezwangen die Dortmunder in DFB-Pokal, Bundesliga und Champions League jeweils daheim die formstarken Teams aus Mönchengladbach (2:1), Wolfsburg (3:0) sowie Mailand (3:2).


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Zum anderen beeindruckte auch die Art und Weise, wie der Vizemeister diese Erfolge errang. Dabei überzeugten die Borussen in allen drei Auftritten vor allem nach dem Seitenwechsel, ließen sich zudem selbst von Rückständen nicht aus dem Konzept bringen. Die Mentalitätsdebatte scheint mittlerweile so weit vom Westfalenstadion entfernt wie Kevin Großkreutz‘ Rückkehr in die Nationalmannschaft.


2. Die Probleme des Gegners

Der Begriff ‚Ruhe‘ wurde vorübergehend aus dem bayrischen Sprachgebrauch gestrichen. Die Probleme beim deutschen Rekordmeister stapeln sich im Vereinsheim an der Säbener Straße bis unter die Decke. Seit dem 7:2-Triumph über Tottenham Hotspur Anfang Oktober lieferten die Münchner ausschließlich Magerkost. Ob die Trennung von Niko Kovač eine Wende bringt, bleibt abzuwarten. Immerhin gilt nun sämtliches öffentliches Interesse der Trainersuche anstelle der schwächelnden Mannschaft.

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Sorgen bereiten den Bayern zudem die Personalprobleme in der Defensive. Lässt Interimscoach Hansi Flick gegen den BVB die gleiche Viererkette wie im Duell mit Piräus (2:0) verteidigen, liefe kein einziger Defensivakteur auf seiner angestammten Position auf. Dass in dieser Formation das erste Zu-Null nach acht vergeblichen Versuchen glückte, besitzt angesichts des harmlosen Kontrahenten nur schwache Aussagekraft. Im Topspiel müssen die Bayern jedenfalls definitiv auf Niklas Süle, Lucas Hernández und Jérôme Boateng verzichten.


3. Die Kaderbreite

Die Borussia bangt vor dem Showdown in der Allianz-Arena mit Marco Reus und Jadon Sancho um seine wohl kreativsten Offensivkönner. „Über ihren Einsatz wird kurzfristig entschieden, wir müssen abwarten“, erklärte Lucien Favre auf der Pressekonferenz. Aber selbst wenn die beiden Dortmunder Topscorer der vergangenen Saison am Ende ausfallen sollten, dürfte dies dem BVB-Übungsleiter wohl kaum Magenschmerzen bereiten.

Während in Abwesenheit des Kapitäns zuletzt Julian Brandt auf der Zehn glänzte, entdeckte Flügelflitzer Achraf Hakimi seinen Torriecher. Obendrein kann Favre auch noch auf so klangvolle Namen wie Mario Götze, Paco Alcácer und Thorgan Hazard zurückgreifen. Weiter hinten stellt sich dem 62-Jährigen ebenfalls so manch knifflige Frage: Thomas Delaney oder Mahmoud Dahoud? Raphaël Guerreiro anstelle von Nico Schulz? Julian Weigl statt Manuel Akanji?


4. Die Einstellung

Die Dortmunder befinden sich im Angriffsmodus und tragen ihr frisch gesammeltes Selbstvertrauen offen zur Schau. Bereits unmittelbar nach dem Duell mit Inter verschickte Axel Witsel liebe Grüße in den Süden der Republik. „Wir fahren nach München, um das Spiel zu gewinnen“, so der Belgier, „und weil wir ein wenig Wiedergutmachung betreiben wollen für das grauenvolle 0:5 im Rückspiel der vergangenen Saison. Wir wollen zeigen, dass wir Charakter und Kampfgeist besitzen. Dieses Mal werden wir uns wehren.“

Michael Zorc schlug bei der Vorbesprechung des Gipfeltreffens in die gleiche Kerbe wie der Lockenkopf. „Axel Witsel hat es richtig gesagt: In der letzten Saison haben wir im Heimspiel Eier gehabt und in München nicht“, erklärte der BVB-Sportdirektor, „wir brauchen nicht viel über Taktik oder so etwas zu reden. Wir müssen Männerfußball spielen! Wir müssen Kerle sein am Samstag auf dem Platz!“


5. Mats Hummels

Einmal mehr hat der 30-Jährige im Sommer die Seiten zwischen den beiden Rivalen gewechselt. Während die Bayern also den Verlust des laut Zorc besten deutschen Innenverteidigers verkraften mussten, gewann Dortmund nicht nur seinen Fels in der Brandung, sondern auch eine wichtige Führungsfigur zurück.

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So ist Hummels, ein Spieler der ein natürliches Siegergen in sich trägt und die Münchner mit ihren ureigenen Waffen bekämpfen könnte: dem Mia-san-mia-Gefühl. Von den vergangenen 29 deutschen Clásicos machte immerhin 14 Mal die Hummels-Elf das Rennen. Worauf es in dieser spezielle Paarung vor allem ankommt, weiß der ehemalige Nationalspieler demnach nur zu gut: „Wir müssen dagegenhalten!“