Einzelkritik der DFB-Elf: Aus Ginter wird Matzinho, Kroos tanzt Tango | OneFootball

Einzelkritik der DFB-Elf: Aus Ginter wird Matzinho, Kroos tanzt Tango | OneFootball

Icon: OneFootball

OneFootball

Matti Peters·17. November 2019

Einzelkritik der DFB-Elf: Aus Ginter wird Matzinho, Kroos tanzt Tango

Artikelbild:Einzelkritik der DFB-Elf: Aus Ginter wird Matzinho, Kroos tanzt Tango

Die deutsche Elf setzte sich am Samstagabend mit 4:0 gegen Weißrussland durch, tat sich aber 45 Minuten richtig schwer. Nach Ginters Brustlöser spielte das DFB-Team dann befreit auf. Hier die Einzelkritik.

Tor

Manuel Neuer: Hatte mehr zu tun als man vor der Partie vielleicht erwarten konnte. Hielt im ersten Durchgang beim Stand von 0:0 mit einer überragenden Flugparade den Versuch von Stasevich. Da wäre selbst Oli Kahn eine Träne ins Auge geschossen. Der DFB-Kapitän veredelte seine starke Vorstellung mit dem gehaltenen Elfmeter.


OneFootball Videos


Artikelbild:Einzelkritik der DFB-Elf: Aus Ginter wird Matzinho, Kroos tanzt Tango

Abwehr

Lukas Klostermann: Der Leipziger interpretierte seine Rolle äußerst offensiv und marschierte speziell im ersten Durchgang die Außenbahn rauf und runter. Legte mehrere gute Torchancen auf. Klare Empfehlung für weitere Einsätze, auch wenn sein einziger Torschuss einem Field-Goal-Versuch gleichkam.

Matthias Ginter: Man merkte dem Gladbacher das Vorspiel im eigenen Wohnzimmer regelrecht an. Ein sehenswerter Hackentreffer und eine Torvorlage später stellte BMG-Manager Max Eberl sein Handy sicherheitshalber lautlos. Vielleicht war Matzinho aber auch besonders motiviert, dem Bundesjogi die letzten Gedanken an Mats Hummels auszutreiben. Starkes Aufbauspiel, resolute Verteidigung und Offensivdrang sind schon mal gute Argumente.

Robin Koch: Kam etwas überraschend zu seinem zweiten Einsatz im Nationaldress. Machte seine Sache ordentlich und war als letzter Mann für die Absicherung des Abwehrverbundes zuständig. Wird immer mehr zu einem ernsthaften EM-Kandidaten, daran änderte auch der eine etwas blauäugige Zweikampf nichts, der zum Elfmeter führte.

Nico Schulz: Den langgezogenen „SCHUUUULZ“-Ruf vermisste man an diesem Abend gänzlich. Das lag zum einen an der ausbaufähigen Stimmung im Borussia-Park, aber vor allem an der dürftigen Vorstellung des Dortmunders. War hinten wenig gefordert, schaltete sich aber dennoch selten in die Offensive mit ein. Sein Masterplan war vor allem Fehlervermeidung. Der ging zumindest auf.


Mittelfeld

Joshua Kimmich: Modetechnisch glich sein Auftritt eher Dieter Eilts. Das Trikot brav in die Hose gesteckt, spulte Bayerns Wadenbeißer wieder eine beträchtliche Kilometerzahl ab. Glänzte als Ballstiebitzer und bestritt sein 22. Spiel in Folge von Anfang an. Wirkte ohne seinen Movember-Pornobalken etwas unauffälliger als man das gewohnt ist.

Artikelbild:Einzelkritik der DFB-Elf: Aus Ginter wird Matzinho, Kroos tanzt Tango

Toni Kroos: Ein Hauch von 2014 ist bei dem Denker und Lenker von Real an diesem Abend mitgeschwungen. Erstmals seit dem legendären 7:1 gegen Brasilien lieferte er mehr als eine direkte Torbeteiligung (zwei Treffer, eine Vorlage). Bei seiner zweiten Bude nahm er gleich mehrere Abwehrspieler im Stile eines Tango-Tänzers hops.

İlkay Gündoğan: Fiel im Dreier-Mittelfeld neben Kroos und Kimmich etwas ab. Die Spielfreude, die er gegen die Esten noch an den Tag legte, blitzte nur in ganz wenigen Szenen auf. Ihm fehlte die letzte Konsequenz. Immerhin steuerte er eine Torvorlage bei.


Angriff

Leon Goretzka: Fand sich in ungewohnter Position wieder, fast als verkappter Rechtsaußen, der auch zwischen den Linien pendelte und durchaus zu überzeugen wusste. Gewann starke 67 Prozent seiner Zweikämpfe und konnte sich nach einer einstudierten Ecke ebenfalls in die Torschützenliste eintragen.

Artikelbild:Einzelkritik der DFB-Elf: Aus Ginter wird Matzinho, Kroos tanzt Tango

Timo Werner: Sammelte die wenigsten Ballkontakte nach Manuel Neuer. Von der Form bei RB Leipzig konnte er wenig für den Auftritt beim DFB-Team konservieren. Seine Abschlüsse waren zuweilen überhastet und ungenau. Ließ sich vom Abschlusspech aber nicht unterkriegen und zeigte dennoch einen engagierten Auftritt.

Serge Gnabry: Wuselte emsig in der Offensive, seinen Kochlöffel holte er an diesem Abend aber nicht raus und fuhr ebenfalls ohne Treffer zurück ins Mannschaftsquartier. Seine Vorarbeit für Ginters Traumtor war dafür schulbuchmäßig.

Dieser Browser wird nicht unterstützt. Bitte verwenden Sie einen anderen Browser oder installieren Sie die App

video-poster

Die Eingewechselten

Julian Brandt: Kam nach knapp 70 Minuten für Werner ins Spiel. Konnte sich aber ähnlich wie ein Komparse bei GZSZ nicht mehr entscheidend in Szene setzen.

Luca Waldschmidt: Wurde für Gnabry kurz vor Schluss eingewechselt und prallte unglücklich mit dem Weißrussischen Keeper zusammen. Musste in der Folge nach nur sechs Minuten wieder ausgewechselt werden.

Sebastian Rudy: Ersetzte Waldschmidt nach dessen Crash, fällt aber aufgrund der kurzen Einsatzzeit aus dem Bewertungsrahmen.