Einzelkritik: Vorne hui, hinten hüstel | OneFootball

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Onefootball·16. Oktober 2018

Einzelkritik: Vorne hui, hinten hüstel

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Manuel Neuer

Gute Nachrichten: Neuer war an beiden Toren schuldlos. Den Kopfballtreffer von Griezmann hätte er nicht mal in Weltklasseform gehalten, den Elfmeter muss er nicht halten. Rettete stattdessen ein, zweimal souverän gegen die französische Angriffslawine. Solides Spiel.

Thilo Kehrer

Stand überraschend in der Startelf und machte seine Sache auf der rechten Seite des Fünf-Mann-Abwehrriegels lange Zeit gut. War dann vor dem 1:1 aber viel zu zaghaft und ließ die Flanke entspannt in den Strafraum segeln. Das Tor war der Game Changer und daran hatte Kehrer nun mal seinen Anteil.


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Mats Hummels

Glänzte am Samstag ja vor allem mit Verbalgrätschen in der Mixed Zone und war diesmal Teil des Abwehrbollwerks. Spielte unauffällig bis hummelshaft, was bedeutet, dass er eben manchmal nur halbgut steht und zu langsam ist, um Spielern wie Mbappé folgen zu können. Aber wer ist das nicht.

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Niklas Süle

Für viele längst mehr als der legitime Nachfolger von Jerome Boateng und gegen Frankreich zeigte er phasenweise, warum. Wandelt aber noch zu häufig zwischen unbezwingbar und wankend und muss sich weiterhin stabilisieren, um in der deutschen Elf der Felsen zu werden, der er körperlich schon ist.

Matthias Ginter

Durchläuft derzeit einer Art Höwedisierung. Mal Außenverteidiger, mal Innenverteidiger, aber irgendwie immer dabei. Spielte unscheinbar und ließ wenig zu. Ist für einen Abwehrspieler ja erstmal positiv zu sehen. Dennoch schwer zu glauben, dass er die Zukunft der deutschen Defensive verkörpert.

Nico Schulz

Beißt sich so langsam in der deutschen Defensivreihe fest. Spielt unaufgeregt, ohne Ambitionen zum Spektakel. Ihm merkt man an, dass Länderspiele Festtage sind. Wirft sich in jeden Ball und riskiert Kopf und Föhnfrisur, wenn es sein muss. Gutes Spiel.

Joshua Kimmich

Stibitzte in allerfeinster Balldiebmanier den Ball von Paul Pogbas Fuß und war so im Grunde der Mann, der das 1:0 erst ermöglichte. Souveräne Partie des Bayern-Spielers. Ist auf dem Weg die zentrale Figur der neuen Löw-Ära zu werden.

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Toni Kroos

Ein klassisches Toni Kroos-Spiel. Tadellos im Passspiel, ausbaufähig in der Tempovariation und unfehlbar in der Raumdeutung. Zeigte jedoch ein weiteres Mal, dass er nicht der Spieler ist, der das Spiel an sich reißt, wenn die Stimmung auf dem Rasen kippt. Und so einer fehlt der verunsicherten Mannschaft nun mal derzeit. Solide. Mehr nicht.

Leroy Sané

Wenn er am Ball ist, brennt erst die Luft und dann der Strafraum. Nahezu jede Aktion von Sané strahlt erstmal Gefahr aus, auch wenn er sich nach wie vor manchmal selbst in seinen Ideen verrennt. Holte clever den Strafstoß raus und zeigte, was möglich ist, wenn man ihm die richtigen Spielpartner an die Seite stellt.

Timo Werner

Rotierte immer wieder mit Sané und Gnabry. Spulte in Halbzeit eins ein enormes Pensum ab und strahlte durchaus Gefahr aus. Jedoch muss man auch eingestehen, dass er Weltklasseleuten wie Varane keinen Angstschweiß auf die Stirn treibt. Gutes Spiel, ohne Tor.

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Serge Gnabry

Wohl die größte Überraschung in der deutschen Startelf. Hatte Lust zu spielen und im höchsten Tempo auf die Abwehr zuzulaufen. Wenn Werner, Sané und er kombinieren, kann man schon mal zum Fan werden.

Julian Draxler (ab 75. Minute)

Kam für Leroy Sané. Und bleibt weiterhin ein Rätsel in der Nationalmannschaft.

Julian Brandt (ab 83. Minute)

Kam für Matthias Ginter. Seine beste Szene

Thomas Müller (ab 87. Minute)

Kam für Serge Gnabry und hatte tatsächlich sowas wie ein Chance. Doch es müllert einfach nicht mehr beim Raumdeuter.