Die Onefootball Awards für die Saison 2017/18 | OneFootball

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Helge Wohltmann·17. Mai 2018

Die Onefootball Awards für die Saison 2017/18

Artikelbild:Die Onefootball Awards für die Saison 2017/18

Die gesamte Saison über haben wir fleißig Awards für die Kuriositäten der Bundesliga-Spieltage verteilt. Da solche Dinge in unserem Stubenfliegengedächtnis aber leicht mal abhanden kommen, haben wir für euch noch einmal die besten zusammengestellt. Der etwas andere Jahresrückblick:

1. Spieltag

Der „Haste-Scheiße-am-Schuh“-Award:


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Wer an dieser Stelle jetzt Witze über den HSV und seine jubelnde Spieler erwartet, wird nicht enttäuscht. Der Unterschied: Musste man in der Vergangenheit noch selbst den Hirnschmalz für einen knackigen-HSV-Gag bemühen, sorgt der Verein in dieser Saison selbst dafür. Denn Nicolai Müller schoss erst das Tor und dann den Vogel ab. Naja, und irgendwie auch sich selbst. Kreuzbandriss, verursacht durch exzessives Pirouetten-Drehen, kennt man sonst nur von unserer Firmen-Weihnachtsfeier, wenn mal wieder jemand MDMA in den Punsch gerührt hat.

Beruhigend zu wissen, ist jedoch, dass wir uns da mit den HSV-Profis auf einem Level befinden. Herr Müller, Sie müssen sich ihren Preis nicht abholen, wir haben diesen in einem Hamburger Park deponiert. In einem Rucksack. Und wünschen natürlich gute Besserung.

2. Spieltag

Der „Wenn-Leo-Di-Caprio-immer-so-schauspielert-gewinnt-er-jedes-Jahr-ein-Oscar“ Award:

Nach dem Anschlusstreffer der Kölner lag plötzlich einer wie vom Blitz getroffen am Boden: Papadopoulos! Der Verteidiger wälzte sich auf dem Rasen. Einige Fans wollten schon den Notarzt rufen. Doch Schiedsrichter Sören Storcks wusste es einfach besser. Dank des Videobeweises konnte er feststellen, dass es sich bei der Aktion nur um eine Schwalbe handelte. Puh! Der Grieche sah Gelb und wir waren alle mehr als erleichtert, dass er sich doch nicht ernsthaft verletzt hatte.

8. Spieltag

Der „Das-Comeback-des-Jahres“ Award

Geht an Iris Heynckes. Jupps Gatin sei Dank, ist an der Säbener Straße jetzt erstmal wieder Mia san Mia angesagt. Fun Fact: Beinahe wäre es gar nicht soweit gekommen, die Familie hatte bedenken, denn Iris hatte gesundheitliche Probleme und muss sich einer Knie-OP unterziehen. „Meine Tochter und Hund Cando haben mir zugeraten und gesagt: „Wir kriegen das hin“. Dann hat Cando zweimal gebellt, und die Sache war in trockenen Tüchern“, so Don Jupp. In München atmen sie auf und für Cando gibt es Leckerli.

10. Spieltag

Der „Wirft wie Flasche leer“-Award

Da guckten plötzlich alle blöd. Julian Nagelsmann hatte beim Ausgleich von Borussia Mönchengladbach vor Wut seine Flasche an die Wand hinter der Trainerbank werfen wollen, traf dabei aber aus Versehen einen Fan auf der Tribüne. Nach dem Spiel ging der Coach deshalb zu seinem „Opfer“ und entschuldigte sich. Da sich seine Spieler auf dem Platz ähnlich treffsicher zeigten, ging zu allem Überfluss auch noch das Spiel verloren.

„Wie geschmacklos kann man eigentlich sein“

Es schien die dümmste Idee im Fußball gewesen zu sein, als Lazio-Fans vorige Woche Sticker verteilten, die Anne Frank im Roma-Trikot zeigten. Doch einige BVB-Fans setzten jetzt noch einmal einen drauf, als sie die antisemitische Idee auch noch kopierten und Sticker mit Anne Frank im Schalke-Jersey druckten. Ein solches Verhalten verdient keinen Preis, doch wir wollten auch hier noch einmal die Gelegenheit nutzen, unsere Wut über das Verhalten der Nazi-Fans zum Ausdruck zu bringen.

11. Spieltag

Der „Was macht der denn da?“-Award

Dafür haben wir diese Woche gleich zwei Anwärter. Beginnen wir mit Robin Zentner, denn der 23-Jährige brauchte nur zwei Bundesligaspiele, um sich auf ewig in die Geschichtsbücher zu schreiben. Denn der Keeper leistete sich einen unglaublichen Aussetzer, den man am besten gar nicht erst beschreibt, sondern einfach als Video zeigt. Und wer am Wochenende nicht unter einem Stein gelebt hat, hat diese geniale Szene sicher eh schon gesehen.

13. Spieltag

Der Epik-Award

Geht an Schalke 04 – und auch wenn es denen wohl weh tut, auch an den BVB. Das wohl wildeste Revierderby der Bundesligageschichte bot zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten und trieb selbst neutrale Beobachter an den Rande eines Nervenzusammenbruchs. Nach einer der größten Aufholjagden in der Geschichte der Liga wird Königsblau dieses Derby in bester Erinnerung behalten – vergessen werden es allerdings auch die Dortmunder wohl nie.

14. Spieltag

Der „Die-dreisteste-Ausrede-des-Jahres“-Award

Manchmal hat man das Gefühl, dass Fußballer die vielen Fernsehkameras vergessen, die während des Spiels auf sie gerichtet sind. Anders kann Leon Goretzkas Ausrede nach der Szene mit Salih Özcan nicht erklärt werden, den er mit einem Kopfstoß in bester Zinédine-Zidane-Manier niedergestreckt hatte. „Ich will einfach impulsiv aufstehen“, sagte Goretzka einem verdutzten Feldreporter nach dem Spiel, der sogar noch einmal darauf hinwies, dass der Kopfstoß klar zu sehen war. Goretzka: „Ich heiße nicht Zinedine Zidane. Es ist unnötig, darüber zu diskutieren.“ Kannste dir nicht ausdenken…

Der „Niemals-geht-man-so-ganz“-Award

Auf Schalke zeigte Peter Stöger wie man sich als Trainer würdevoll von seinen Spielern und Fans verabschiedet. Nicht nur, dass seine ersatzgeschwächte Mannschaft eine tadellose Leistung ablieferte, der Österreicher war auch ein krasser Gegensatz zu seinen Bossen, die in den letzten Wochen ein konfuses Bild abgaben und es auch noch schafften, sich vor, während und nach der Entlassung immer weiter in den Nebenkriegsschauplatz um Horst Heldt zu verstricken und mit Schuldvorwürfen um sich warfen. Stöger hingegen ging so, wie er sich während seiner ganzen Zeit präsentiert hatte: Als ruhender Pol in einem Klub, der seinen selbstzerstörerischen Tendenzen nur für etwa vier Jahre entfliehen konnte. Die Fans werden ihn deshalb immer in bester Erinnerung behalten.

23. Spieltag

Der „Nicht schön, aber selten“-Award

Geht an das Greenkeeper-Team der Borussia aus Gladbach. Im Duell mit der anderen Borussia, mussten sich die Akteure auf einem Feld beweisen, das an einigen Stellen so rutschig war, dass der Zuschauer geneigt war die Übertragung für den olympischen Eiskunstlauf-Wettbewerb zu halten. An anderen Stellen wiederum, schien der Höhenunterschied selbst für Reinhold Messer nicht ohne Sauerstoffgerät überwindbar zu sein. Schiedsrichter Dankert konnte jedoch vor dem Spiel die sogenannten „Gleichflächigkeit“ des Rasens feststellen. Nichts zu beanstanden also.

24. Spieltag

Der „The Flash“-Award

…wird an Heribert Bruchhagen verliehen, der die Derby-Niederlage in Bremen im Gegensatz dazu gar nicht mit Humor nehmen konnte. „Was sind das für Leute, die da in Köln sitzen?“, tobte er auf „Sky“. „Ich brauche da nur einmal draufgucken und sehe, das ist doch Abseits!“

Als ihm dann Bilder gezeigt wurden, auf denen Ishak Belfodil nicht im Abseits zu stehen scheint, sagte er spitzfindig: „Jetzt warten sie doch eine Hunderstelsekunde. Der Ball wurde doch noch gar nicht gespielt.“ Klares Abseits eben.

Man muss es dem Heribert aber lassen. Der gute Mann meldete sich schon am Sonntagmorgen via Telefon beim Wontorra-Fußballtalk und hatte Einsehen, dass er es am Vortag doch ein wenig überzogen hatte.

Der „WTF“-Award

…geht an Mark Flekken. Der spielt zwar nicht erste Liga, hat sich aber mit seiner kuriosen Aktion durchaus einen Platz in unseren Awards verdient. Doch seht selbst:

Was war passiert? Flekken erklärt selbst, dass er eigentlich dachte, seine eigene Mannschaft hätte gerade ein Tor erzielt: „Ich habe gesehen, dass die Jungs in die Ecke reinlaufen, aber nicht auf den Linienrichter geachtet und nicht den Pfiff des Schiedsrichters gehört. Ich habe in diesem Moment gar keinen an meinem Fünfer erwartet. Ich dachte, der Gegner hat gleich Anstoß und fertig.“ Falsch gedacht.

28. Spieltag

Der „🙈 🙉“ Award

Den verdiente sich Nils Petersen, der nach dem umstrittenen Elfmeter für Breel Embolo vor sich hinschimpfte wie ein Rohrspatz und dabei nicht nicht bemerkte, dass der Schiedsrichter ihn mit Gelb verwarnte. Petersen meckerte einfach weiter, fing sich die zweite Gelbe ein und konnte sein Unglück nicht fassen. Schiedsrichter Stieler wollte die Darstellung des Stürmers jedoch nicht so stehen lassen. Mehr als in den Rücken stubsen könne er Petersen nun mal nicht.

Der „Rumpelstilzchen“ Award

Geht an Christian Streich, der nämlich nur das glauben wollte, was Petersen ihm erzählte, an der Seitenlinie tobte und dabei an der Außenlinie nur durch zwei Männer zu bändigen war. Trotzdem schaffte er es, Stieler aufgrund seiner Entscheidung ins Gesicht zu brüllen. Kurzerhand wurde also auch Streich des Innenraums verwiesen, das wiederum hatte aber nun wirklich jeder kommen sehen.

Nur der Trainer blieb nach dem Spiel weiter uneinsichtig.

30. Spieltag

Der „Planungsweltmeister“-Award

Geht an den- oder diejenigen bei der DFL, der der Meinung war dass das Freitagabendspiel des 30. Spieltages unbedingt und in jedem Fall Wolfsburg gegen Augsburg heißen muss.

Jetzt mal abgesehen von der sportlichen Konstellation, die von beiden Seiten selbst für aktuelle Bundesligaverhältnisse nicht gerade ein Offensivfeuerwerk erwarten ließ – zwischen den beiden Städten liegen fast 600 Kilometer.

Fanfreundlichkeit sieht anders aus – und Werbung für das Premiumprodukt Bundesliga mit vollen Stadien lässt sich im Übrigen so auch nicht machen. Das gruselige 0:0 passte ins traurige Gesamtbild dieser Begegnung.

33. Spieltag

Der „Das war mutig. Oder dumm?“-Award

Wie man sich, ohne ein einziges Bundesligaspiel in dieser Saison gemacht zu haben, ins Abseits katapultiert? Bitte einmal bei Sebastian „Medienprofi“ Rode durchklingeln. Na klar, wir finden es super, wenn ein Profi Klartext spricht. Als Profi allerdings die erste Regel des Medienhandbuches („Plapper‘ niemals Interna aus“) vor laufender Kamera so derbe zu missachten, ist nur wenig schlau, wenn man von seinen Chefs das „Du“ angeboten bekommen möchte.

Der Neapolitaner Vulkan war im Vergleich zu dem, der in Dortmunder Führungsetage ausbrach, vermutlich ein mildes Hitzebad. Zu Aki Watzke und Susi Zorc nach der Aktion ins Büro gehen? Obszöne Selfies an die Schwiegereltern, Arbeitskollegen und Grundschulfreunde zu verschicken wäre vermutlich angenehmer.