OneFootball
Dominik Berger·23. März 2020
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Dominik Berger·23. März 2020
Corona-Krise bedeutet für die Bundesliga auch gleichzeitig Zwangspause. Für die eine oder andere Mannschaft ist es die perfekte Gelegenheit, einmal in sich zu gehen und zu überlegen, an was man jetzt gerade verstärkt arbeiten könnte. Hier kommen die Vorschläge für deinen Verein.
Die Bundesliga ruht, dennoch ist der Transfermarkt weiter munter aktiv. Die Chance, für das Betriebsmittellager beim FCB einen zweiten Scoutingmonitor für ihren Sportdirektor zu organisieren. Schließlich sind die Bayern weiterhin auf der Suche nach einem adäquaten Backup zu Topstürmer Robert Lewandowski. Zirkzee ist zwar kein Schlechter, aber noch lange nicht auf dem Level des Polen. So hätte Hasan Salihamidzic die Auswertung der Youtube-Videos über die besten Stürmer Europas gleich verdoppelt.
Geht er, bleibt er? Ja? Nein! Doch! Oh! Die Dortmunder Führungsriege präsentiert sich, glaubt man den Medienberichten, noch zögerlicher als ihr Cheftrainer hinsichtlich der Entscheidung, ob man mit Lucien Favre auch ohne Titelgewinn weiterarbeiten möchte. Das kampflose Aus in der Champions League hat da nicht geholfen. Ein deutliches Machtwort der Verantwortlichen würde die Diskussion beenden. Andererseits würde das in Zeiten wie diesen wahrscheinlich auch viele Journalisten arbeitslos machen…
Eigentlich mitreißender Fußball, der Einzug in CL-Viertelfinale: Sportlich läuft es für die Leipziger wirklich top. Wenn nur diese vermaledeite Trikotsponsor nicht wäre, der den Rasenballsportlern einiges an Sympathie kostet. Wollen die Leipziger nicht nur durch ihren Spielstil, sondern auch ihr öffentliches Auftreten mehr Props sammeln, sollten sie in Zukunft vielleicht von einer örtlichen Würstchenbude gesponsert werden. Positiver Nebeneffekt Nummer Zwei: Pommes Rot-Weiß for free auf Lebenszeit!
Was haben die Gladbacher nicht schon alles für geile Kicker hervorgebracht. Problem nur: Jetzt spielen sie woanders und teilweise gegen die Borussia. Was wäre das wohl für eine überragende Mannschaft mit einem Weltklassetorhüter ter Stegen, einem Mittelfeldchef wie Xhaka und möglicherweise einem immer noch wirbelnden Marco Reus? Wir werden es nie erfahren. Die Verantwortlichen sollten anfangen, Nein zu sagen. Besser für die Borussia und letztendlich auch für die Bundesliga.
Mal ehrlich, kaum einer von uns kann sich an Leverkusen-Spiele erinnern, bei denen sich nicht einer der beiden Bender-Zwillinge verletzt hat oder zur Behandlungspause vom Platz musste. Damit Bayer langfristig auch etwas davon hat, sollten sie eine Versicherung für die Zwillinge vereinbaren. So klingelt den Zusammenstößen immerhin die Kasse und die beiden Spieler, die sich ein ums andere Mal mit selbstzerstörerischer Wonne in die Zweikämpfe werden, können genauso weiter machen wie bisher.
Mit 33 Toren auf Platz sechs zu stehen, ist aller Ehren wert. Sobald der Trainingsplatz aber wieder freigegeben ist, sollten sich Guido Burgstaller und Co. wieder im Torschusstraining üben und im Idealfall auch mal wieder ein paar Tore schießen. Lange geht das nämlich nicht mehr gut. Auch wenn die Bundesliga nur mit Geisterspielen fortgesetzt wird, werden die Partien immer noch mit Toren entschieden. Wenn die Schalker im nächsten Jahr nach Europa wollen, sollte das ihr Fokus in der Pausenzeit sein.
Seit einiger Zeit begegnet der VfL Wolfsburg seinem „Zuschauerandrang“ mit einigem Humor. Die Stadionauslastung in Wolfsburg ist noch niedriger als die der ansässigen Designer Outlets. Eine Möglichkeit, die bisherige Verkaufsstrategie zu ändern, liefern wir gerne: Eine noch engere Zusammenarbeit mit VW garantiert jedem Neukunden eines PKWs auch gleichzeitig eine Dauerkarte für die Arena. Bei den Verkaufszahlen des Weltmarktführers kann der VfL direkt den Stadionausbau planen.
Traurig, aber wahr: Nach dieser Spielzeit ist das Schwarzwald-Stadion Geschichte und die Freiburger werden in ein neu gebautes Stadion ohne Sondergenehmigung für jedes Spiel umziehen. Sollte die Bundesliga aber nun bis zum Sommer weitergespielt werden, hätte man im Breisgau mehr als genug Zeit, um den Stadionausbau in Ruhe fortzusetzen, eine Anmeldung für das Breisgaustadion als Ausweichort wäre überflüssig.
Es war Aufstieg, es war Drama und zuletzt auch gesellschaftliche Kontroverse: Die Personalie Hopp. In Zeiten der Coronakrise wiederum gerierte sich Dietmar Hopp schnell als Retter und Menschenfreund, der er ja normalerweise sonst auch ist. So oder so muss er jetzt her: Der Film „Hopp“ mit Heino Ferch als Dietmar Hopp und Veronica Ferres als Pre-Zero-Arena.
Außer gegen Bayern und Dortmund acht Spiele in Folge gewonnen: Was kann denn da noch schief gehen? Richtig, überhaupt nichts! Sollte die Liga in irgendeiner Weise noch weitergehen, dann sind die Kölner unter Markus Gisdol doch praktisch auf Jahre hin unschlagbar. Also ruhig schon mal die Reisebüros aufsuchen und die Tickets für Bukarest, Rom und Kopenhagen buchen, dem Durchmarsch des Effzeh steht nichts mehr im Wege.
Wer schon einmal Fussball Manager ohne Assistenten gespielt hat, kennt das: Die liebevoll zusammengestellte Mannschaft stürmt in den Endzügen der Saison doch noch ins internationale Geschäft und zu Saisonbeginn fehlt die halbe Truppe, weil einen niemand an die auslaufenden Verträge erinnert hat. Könnte bei Union so passieren. Ganze 14 (!) Spieler könnten den Verein am Saisonende verlassen. Da ist fixes Verhandeln angesagt.
Was waren das für sensationelle Choreos, die die Frankfurter Fans pro Europa League-Heimspiel auf die Tribünen zauberten. Offensichtlich spielt der 12. Mann für die Frankfurter eine noch größere Rolle als die Profis ohnehin schon ständig betonen, anders ist der gruselige Heimauftritt im letzten Spiel gegen Basel nicht zu erklären. Da kann nur ein Klosterbesuch helfen, damit die Frankfurter lernen, auch mal mit Stille umzugehen. Auf das Publikum müssen sie wohl noch länger verzichten.
Pause bedeutet auch, in sich zu kehren und an sich zu arbeiten. Oder sämtliche Passwörter für Facebook, Twitter, Instagram und hastenichtgesehen zu überarbeiten, damit sich so eine Außendarstellung wie bisher bei Hertha nicht so schnell wiederholt. Keine Facebook Live-Auftritte von ehemaligen Bundestrainern und auch keine geleakten Tagebücher mehr, dann kommt man vielleicht auch beim Big City Club schneller zur Ruhe als gedacht.
52 Gegentore nach 25 Spielen, dazu etliche Torwartfehler und mittlerweile ein Ersatzmann im Kasten, dem man auch nicht vollends vertraut: Beim FCA sollten sie vielleicht nicht nur den Cheftrainer tauschen. Was die Keeper sich in der bisherigen Saison alles geleistet haben, kann eigentlich nur noch ein ganz bestimmter super prominenter Torwarttrainer retten. Gerry Ehrmann würde mit Sicherheit auch nochmal Tim Wiese zu einem Comeback überreden.
Heidel, Klopp, Thurk: Lang ist’s her in Mainz, als ein sympathischer kleiner Karnevalsverein in die Bundesliga aufstieg und mit seinem charismatischen Trainer-Manager-Gespann die Liga eroberte. Damals trug man die Spiele am ebenso charismatischen Mainzer Bruchweg aus. Ein Stadion, das zum Verein passte, mitten in der Stadt, nah bei den Menschen. Die Opel-Arena liegt außerhalb, ist schlecht zu erreichen und es zieht wie Hechtsuppe. Daher: Zieht zurück ins geliebte Stadion, liebe Nullfünfer!
Zum Saisonende wird der aktuelle Sportdirektor Lutz Pfannenstiel die Fortuna verlassen. Sein Nachfolger steht bereits fest. Obwohl Funkels Abgang nicht ganz geräuschlos vonstatten ging, ist er trotzdem der (Groß-)Vater der jüngsten Düssledorfer Erfolge. So kann der nächste Sportdirektor eigentlich nur einen Namen tragen: Friedhelm Funkel. Der Klub sollte noch einmal drüber nachdenken. Zur Not tut es aber wohl auch eine Ehrenprädidentschaft.
Kreuzbandriss, Knie-OP, Syndesmosebandriss: Werders Kader hat in dieser Saison schon einiges erlebt, was aber viel schlimmer wiegt als die Ausfälle, sind die zuvor falsch diagnostizierten Verletzungen. Aktuellstes Beispiel ist Verteidiger Ömer Toprak, der plötzlich länger ausfällt. Zuvor war das unter anderem auch bei Niklas Moisander und Ludwig Augustinsson der Fall gewesen. Vielleicht ein guter Zeitpunkt an der Weser, nicht nur über neue Trainer nachzudenken.
Es ist zwar mittlerweile März, aber die letzten Monate war es doch ab und zu schon erstaunlich frisch. Dass Trainer ob des Spielverlaufs der eigenen Mannschaft manchmal heißlaufen, geschenkt. Aber wenn dieser Übungsleiter dann bei der ersten sich bietenden Gelegenheit wie ein renitenter Grundschüler seine Jacke beim Spiel immer wieder auszieht, muss man sich anderweitig helfen. Also stellt dem armen Paderborner Trainer endlich einen Heizpilz an die Seitenlinie.
Hoffen wir einfach mal, dass den Vereinen nicht mehr allzu Zeit dafür bleibt, unsere Veränderungen in die Tat umzusetzen und wir ihnen bald alle wieder beim Kicken zuschauen können. Bis dahin hat aber immerhin jeder Verein mindestens eine Aufgabe zu erfüllen.