Die DFB-Elf in der Einzelkritik: Gnabry überragt, Kroos treibt an | OneFootball

Die DFB-Elf in der Einzelkritik: Gnabry überragt, Kroos treibt an | OneFootball

Icon: OneFootball

OneFootball

Jan Schultz·20. November 2019

Die DFB-Elf in der Einzelkritik: Gnabry überragt, Kroos treibt an

Artikelbild:Die DFB-Elf in der Einzelkritik: Gnabry überragt, Kroos treibt an

Die DFB-Elf fuhr am Dienstagabend einen teils berauschenden 6:1-Sieg gegen Nordirland ein. Entsprechend euphorisch ist unsere Einzelkritik.

Tor

Marc-André ter Stegen: Ohne Frage die ärmste Sau des Abends. Der Schlussmann bekam am ganzen Abend wohl nur einen Ball auf seinen Kasten – und bei dem war er ohne jede Chance. So konnte er im vermeintlichen Wettstreit mit Manuel Neuer keine Eigenwerbung betreiben.


OneFootball Videos


Artikelbild:Die DFB-Elf in der Einzelkritik: Gnabry überragt, Kroos treibt an

Abwehr

Lukas Klostermann: Der Leipziger zeigte viel Offensivdrang, wenngleich er im Vergleich zu seinem Pendant Hector phasenweise wie ein stumpfes Messer wirkte. Nach dem Seitenwechsel sezierten seine Pässe dann aber auch die nordirische Defensive – und führten so zu einem Treffer und weiteren Gelegenheiten.

Emre Can: Ein ungewohntes Gefühl für den Defensiv-Allrounder: Nicht etwa, weil er als Innenverteidiger ran musste, sondern weil er anders als im Klub überhaupt spielen durfte. Die fehlende Spielpraxis war ihm allerdings nicht wirklich anzumerken. Mit Robustheit und guter Spieleröffnung könnte er im Abwehrzentrum eine echte Alternative werden.

Dieser Browser wird nicht unterstützt. Bitte verwenden Sie einen anderen Browser oder installieren Sie die App

video-poster

Jonathan Tah: Der im Nationalteam zuletzt so oft gescholtene Leverkusener wirkte auch in der Anfangsphase wie die Kuh auf dem Eis. Er agierte hibbelig und mit fehlendem Zugriff, legte seine anfängliche Nervosität aber nach einer knappen Viertelstunde ab. In der Folge solide.

Jonas Hector: Als der Linksfuß letztmals für die Nationalmannschaft spielte, hieß der Kölner Trainer noch Markus Anfang. Also bis gestern, denn da gab er nach über einem Jahr Pause sein Comeback. Er war trotzdem bestens eingebunden, vor allem ins Offensivspiel. So hatte er gefühlt mehr Aktionen im gegnerischen als im eigenen Strafraum – und lieferte dabei saubere Vorlagen. Chance genutzt!

Artikelbild:Die DFB-Elf in der Einzelkritik: Gnabry überragt, Kroos treibt an

Mittelfeld

Joshua Kimmich: Der Schnauzer ist weg, seine Bissigkeit in Zweikämpfen aber nicht. Der „Giftzwerg“, wie Kroos ihn jüngst lobte, gewann als Wadenbeißer wieder viele Bälle und schmiss sich notfalls auch mal in einen Schussversuch. Kimmich hat in seinem Werkzeugkasten aber nicht nur einen Hammer, er kann auch die feine Klinge führen. Das zeigte er mit seinem Zuspiel vor dem 2:1.

Toni Kroos: Der Mittelfeldmann sammelte früh eine Vorlage ein, auf die er gerne verzichtet hätte. Im Gegenzug führten zwei traumhafte Zuspiele von Kroos‘ nur zu Großchancen, nicht aber zu Treffern. Der Madrilene schwang sich dennoch zum Motor des deutschen Spiels auf, streute in sein Kurzpassspiel immer wieder feine lange Bälle. Zum Schluss gelang ihm so auch noch eine ‚richtige‘ Vorlage.

Artikelbild:Die DFB-Elf in der Einzelkritik: Gnabry überragt, Kroos treibt an

İlkay Gündoğan: Der Achter komplettierte ein – zumindest an diesem Abend – echtes Traummittelfeld. Mit seinen Pirouetten spielte er seine Gegner schwindelig, der City-Profi selbst verlor dabei aber nie die Orientierung. Oder den Ball. Passen kann er sowieso, wenngleich ihm eine Torbeteiligung verwehrt blieb.


Angriff

Leon Goretzka: Der Mittelfeldmann musste wie schon am Wochenende als Rechtsaußen ran. Auf ungewohntem Terrain fremdelte er zunächst ähnlich wie ein Eskimo in der Sahara. In der Box hingegen fühlt er sich offensichtlich heimisch und vollstreckte so in bester Mittelstürmermanier. Später knipste er noch ein zweites Mal. Rechtsaußen ist also wohl doch voll sein Ding!

Artikelbild:Die DFB-Elf in der Einzelkritik: Gnabry überragt, Kroos treibt an

Serge Gnabry: Gnabry spielt immer, sagt der Bundestrainer. Gnabry trifft (fast) immer, sagt die Statistik. In 13 Länderspielen hat der Chefkoch nun schon ganze 13 Mal seinen Rührstab geschwungen. Eine Quote, die an Gerd Müller erinnert und dem Freigeist ohne jeden Zweifel den Titel als Man of the Match sichert.

Julian Brandt: Der Dortmunder hatte spürbar Bock auf Fußball und packte nicht selten die Hacke aus. Im ersten Durchgang war dies hin und wieder brotlose Kunst, nach der Pause dann aber auch effektiv. Ein blitzsauberer Abschluss in der Nachspielzeit krönte Brandts gute Vorstellung.


Einwechselspieler

Niklas Stark: Aller guten Dinge sind acht! Das gilt zumindest für Stark und die Nationalmannschaft. Denn im achten Spiel, bei dem der Herthaner im Kader stand, durfte er nun endlich erstmals ran. Sportlich wurde er dabei kaum bis gar nicht gefordert.

Artikelbild:Die DFB-Elf in der Einzelkritik: Gnabry überragt, Kroos treibt an

Suat Serdar: Der Schalker ersetzte Ex-Schalker Goretzka zu Beginn der Schlussphase, konnte sich in der Folge aber nicht mehr in Szene setzen.

Nadiem Amiri: Seine Einwechslung in der 80. Minute war vor allem deswegen erwähnenswert, weil für ihn der Spieler des Abends vom Feld ging. Amiri konnte sich in der Folge nicht mehr beweisen.