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Tobias Herrmann·11. April 2018

Schwach, aber erfolgreich: Bayern im Halbfinale

Artikelbild:Schwach, aber erfolgreich: Bayern im Halbfinale

Der FC Bayern München steht im Halbfinale der Champions League. Vor heimischer Kulisse kam die Heynckes-Elf nicht über ein 0:0 hinaus. Das 1:2 aus dem Hinspiel reichte den Bayern am Ende, um unter die letzten vier der Königsklasse zu kommen.

Das Spiel

Der frisch gebackene Meister wollte hier keine Zweifel aufkommen lassen, dass nur die Mannschaft in Rot ins Halbfinale einziehen wird. Die erste Chance verbuchte der Gastgeber nach nur drei Minuten. James’ Freistoß fand das Gehäuse allerdings nicht. Im Minutentakt kam die Heynckes-Truppe dann zu weiteren Chancen, aber auch Robben und Lewandowski verfehlten.


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Die Gäste aus Andalusien bewiesen in der Folge, warum sie schon im Hinspiel ein unangenehmer Gegner waren. Keinesfalls ungestüm, sondern kontrolliert und geduldig, versuchte man sich in Richtung Ulreich zu spielen. Die ganz klaren Chancen blieben zunächst aus. Die Bayern standen geordnet in der Defensive.

Ein ungewohntes Bild gab sich nach 25 Minuten in der Statistik ab. Sevilla mit rund 60 Prozent Ballbesitz, schien die Kontrolle über das Geschehen zu haben. Die Bayern konterten vor eigenem Publikum. Hüben wie drüben waren Torschüsse jedoch eine Seltenheit. Nach einer halben Stunde blieb zu konstatieren, dass die Bayern viel zu passiv auftraten. Weniger Ballbesitz dürfte man auch zu Hause verkraften, die nur 40 Prozent gewonnen Zweikämpfe hingegen bereiteten Jupp Heynckes durchaus Sorgen.

In den verbliebenen zehn Minuten des ersten Durchgangs zog der Rekordmeister die Zügel wieder an. Und siehe da, erst war es Ribéry, dessen Schuss aus 20 Metern zu unplatziert war, dann ein klassischer Robben übers Tor und zu guter Letzt Müller, der es aus der Distanz versuchte.

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Die Bayern kamen mit etwas mehr Elan aus der Kabine. Wieder dauerte es nur drei Minuten, bis die Gastgeber zu ihrer ersten Möglichkeit kamen. Ribéry steckte links auf Rafinha durch, der den Ball auf den langen Pfosten schlug, doch Lewandowskis Kopfball ging knapp neben das Tor. Alles in allem präsentierten sich die Bayern nun deutlich aktiver.

Besonders über die Außen wurde es gefährlich. Robben, Ribéry, Kimmich und auch Rafinha konnten zu oft völlig freistehend flanken. Lewandowski hatte in der Mitte allerdings kein einfaches Spiel. Die Innenverteidigung der Gäste war stets auf dem Posten.

Es war kein spektakulärer Kick, die Bayern machten, was sie machen mussten. Bei gegnerischem Ballbesitz zog man sich weit zurück, sodass Sevilla oft nur den langen Ball als Möglichkeit fand. Früh unter Druck gesetzt, hatte die Mannschaft aus Spanien dann aber so ihre Probleme. Heynckes brachte mit noch zwanzig Minuten auf der Uhr Thiago, und der machte sofort einen merklichen Unterschied. Müller wich auf den Flügel aus. James und der Eingewechselte durften sich im Zentrum austoben.

In der Schlussphase hatten die Gäste dann nichts mehr im Petto. Am Ende taten sich die Bayern schwer, zeigten alles in allem eine schwache Vorstellungen. Die Freude über den Halbfinal-Einzug wird das allerdings nicht schmälern.

Die Tore

Fehlanzeige

Spieler des Spiels

Auf Seiten der Bayern war es wieder einmal James Rodríguez. Der Kolumbianer überzeugte vor allem nach dem Seitenwechsel. Das Dress der Roten scheint ihn zu beflügeln. James grätschte, flankte, schoss und war an allen Ecken und Enden des Platzes zu finden. In Madrid sitzt irgendwo ein Zidane und weint.

Erkenntnisse

Don Jupp wird der erste Durchgang gar nicht gefallen und in der Kabine deutliche Worte gefunden haben. Nach dem Seitenwechsel spielten die Bayern wie ausgewechselt. Wenn sie wollen, dann können sie. Oder, ein gutes Pferd springt nicht höher, als es muss.

Die Aufstellungen

FCB: Ulreich – Kimmich, Boateng, Hummels, Rafinha (Süle, 86.) – Martínez – Robben, Müller, James, Ribéry (Thiago, 71.) – Lewandowski (Wagner, 78.)

Sevilla: Soria – Jesus Navas, Mercado, Lenglet, Escudero – N’Zonzi, Banega – Sarabia (Ramirez, 70.), Vázquez (Nolito, 80.), Correa – Ben Yedder (Muriel, 65.)