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Tobias Herrmann·23. Januar 2018
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Tobias Herrmann·23. Januar 2018
Am Mittwoch werden die Gruppen der neueingeführten UEFA Nations League ausgelost. „Die was?“, wird der ein oder andere fragen. Das neue Format der UEFA soll auf Dauer die EM-Qualifikation ersetzen und dafür sorgen, dass lästige Testspiele gegen kleine Nationen der Vergangenheit angehören.
Dazu will die UEFA durch eine „clevere Gruppenaufteilung“ für Wettbewerb sorgen. Kritiker sagen, es gehe dem Dachverband wie immer nur ums Geld. Vor allem weil der Rahmenterminkalender weiter aufgebläht wird. Zudem werden es kleinere Nationen schwerer haben werden, sich mit den großen Fußballnationen des Kontinents zu messen.
Im Prinzip ein Versuch den glanzlosen Testspielen der Vergangenheit den Kampf anzusagen. Verbände, Spieler, Trainer und vor allem Zuschauer haben es leid, sich Spiele wie Deutschland gegen San Marino an kalten Novembertagen ansehen zu müssen.
So will die UEFA also alle 55 Mitgliedsverbände in einer Liga mit vier Gruppen unterbringen. Diese werden dann mit Hilfe der UEFA-Koeffizientenrangliste in vier Gruppen (A,B,C,D) aufgeteilt. Eben jene Rangliste, welche nach Abschluss der vergangenen WM-Quali erstellt wurde, soll dann allerdings an Bedeutung verlieren.
Denn die UEFA weiß, dass die neugegründete Nations League gerade für die großen Nationen wenig attraktiv ist. So will die UEFA ihre Setzlisten für die Qualifikationen zu Welt- und Europameisterschaften in Zukunft an den Ergebnissen der Nations League festmachen.
Ist im Prinzip nur mit einem Masterstudium der Mathematik zu verstehen. In Liga A werden die besten 12 Mannschaften aus Europa aufeinandertreffen. In Liga B die nächsten 12, in Liga C dann sogar 15 Mannschaften und ganze 16 Teams in Liga D.
Wer jetzt denkt, das ist ja einfach, könnte schiefer nicht gewickelt sein. Die UEFA denkt gar nicht daran, die Sache dabei zu belassen. Also werden die Ligen A und B nochmals aufgeteilt, sodass sie am Ende aus vier Gruppen mit je drei Mannschaften bestehen.
Für die Beteiligten der Ligen C und D wird es sogar noch kurioser. So soll die Liga C am Ende aus einer Gruppe mit drei Teams und drei Gruppen mit vier Teams bestehen. Einzig in den Belangen der Liga D ließ der Dachverband Sachverstand walten. Vier Gruppen mit je vier Mannschaften. Es könnte alles so einfach sein.
Gruppe A:
Pot 1: Germany, Portugal, Belgium, Spain Pot 2: France, England, Switzerland, Italy Pot 3: Poland, Iceland, Croatia, Netherlands
Gruppe B:
Pot 1: Austria, Wales, Russia, Slovakia Pot 2: Sweden, Ukraine, Republic of Ireland, Bosnia and Herzegovina Pot 3: Northern Ireland, Denmark, Czech Republic, Turkey
Gruppe C:
Pot 1: Hungary, Romania, Scotland, Slovenia Pot 2: Greece, Serbia, Albania, Norway Pot 3: Montenegro, Israel, Bulgaria, Finland Pot 4: Cyprus, Estonia, Lithuania
Gruppe D:
Pot 1: Azerbaijan, FYR Macedonia, Belarus, Georgia Pot 2: Armenia, Latvia, Faroe Islands, Luxembourg Pot 3: Kazakhstan, Moldova, Liechtenstein, Malta Pot 4: Andorra, Kosovo, San Marino, Gibraltar
Die Mannschaften der jeweiligen Gruppen machen in Hin- und Rückspielen den Sieger ihrer Gruppe aus.
Die jeweiligen (Unter)-Gruppensieger der Liga A werden in einem Final-Four-Modus den Gewinner der Nations League ausspielen. Das Gastgeberland des im Juni 2019 ausgetragenen Turniers wird im Dezember bestimmt, wird aber eines der vier Finalisten sein.
Die Gruppenersten (aus B,C und D) steigen dann jeweils eine Liga auf. Für die Gruppenletzten (aus A,B und C) geht es im Umkehrschluss eine Liga nach unten.
Die nächste Spielrunde soll dann 2020/21 stattfinden.
Findet am Mittwoch (24. Januar) in Lausanne (Schweiz) statt. Start ist um 12 Uhr Mittags. Die UEFA bietet dazu einen kostenlosen Livestream auf UEFA.com an.
Übrigens, Russland und die Ukraine dürfen nicht in eine Gruppe gewählt werden. Selbiges gilt für Armenien und Aserbaidschan.
Vorerst ändert sich nur, dass die Qualifikation für die Europameisterschaft nicht wie gewohnt im September startet, sondern erst im März 2018. In zehn Fünfer- und Sechsergruppen wird dann im bekannten Format ermittelt, welche der Gruppenersten und Zweiten sich für die Endrunde qualifizieren.
Blieben noch vier Startplätze, welche dann unter den Gruppensiegern ausgespielt werden. Sprich, alle Gruppensieger aus den jeweiligen Ligen übernehmen dann, was bisher als Playoffs der Drittplatzierten, beziehungsweise Lucky Loser bekannt war. Sollte sich einer der Gruppenersten bereits durch das reguläre Format für die EM qualifiziert haben, rückt der Nächstplatzierte nach.