🔝 Bayern demütigt die Spurs: Mia san wieder wer! | OneFootball

🔝 Bayern demütigt die Spurs: Mia san wieder wer! | OneFootball

Icon: OneFootball

OneFootball

Matti Peters·2. Oktober 2019

🔝 Bayern demütigt die Spurs: Mia san wieder wer!

Artikelbild:🔝 Bayern demütigt die Spurs: Mia san wieder wer!

Der Champions-League-Abend in London muss für die Anhänger des FC Bayern München eine riesige Genugtuung gewesen sein. Balsam für die gescholtene Europapokalseele des deutschen Rekordmeisters.

Im Vorfeld wurde das Duell mit den Tottenham Hotspur vielerorts als erster Gradmesser bezeichnet. Auswärts beim Vorjahresfinalisten, der zudem taktisch und individuell seit Jahren auf sehr hohem Niveau agiert. Die erste große Gelegenheit für die Bayern, international ein Zeichen zu setzen.


OneFootball Videos


Die Anspannung beim Tabellenführer der Bundesliga war für diesen frühen Zeitpunkt im Wettbewerb ungewohnt hoch. Zu unsicher war man sich offenbar über die eigene Stärke. Niko Kovač sprach im Vorfeld davon, dass er schon mit einem Punkt zufrieden wäre und nach dem Auswärtserfolg in Paderborn zählte Joshua Kimmich sogar seine Kollegen an und forderte mehr Konstanz. Die Führungsriege stimmte dem Nationalspieler zwar indirekt zu, nahm ihn aber zeitgleich auch in die Pflicht vorweg zu gehen.

Bayerns neuer „Motzki gibt die Antwort auf dem Platz

Es war also nur zu passend, dass ausgerechnet der 24-Jährige den wichtigen Ausgleich gegen die Spurs markierte. „Wer die Klappe aufmacht, muss vorneweg marschieren“, hieß es. Und Kimmich meinte nur: Hold my beer! Als dann auch noch Goalgetter Robert Lewandowski auf den Plan trat und in einer einzigen Situation unter Beweis stellte, warum er aktuell als bester Neuner der Welt gilt, da war klar: Die Bayern spielen wieder im Konzert der Großen mit.

In den letzten drei Jahren war zwei mal gegen Real Madrid und zuletzt gegen den FC Liverpool vorzeitig in der Königsklasse Schluss. Doch die neue Generation um Serge Gnabry und Co. lässt die Bayern wieder vom Henkelpott träumen, denn was im zweiten Durchgang im Norden von London passierte, ist schwer in Worte zu fassen.

Gnabry lud mit seinem Viererpack zum Kochkurs ein, obwohl es phasenweise eher der TV-Sendung „Grill den Henssler“ oder in diesem Fall „Grill die Spurs“ glich. An einem gewissen Punkt hatte die Fußballwelt wohl einfach nur noch Mitleid mit Tottenham Hotspur.

„Mia san wieder wer“

Man fühlte sich schon ein kleines bisschen an das legendäre WM-Halbfinale 2014 erinnert, auch wenn die Bedeutung eines Gruppenspiels in der Champions League sicherlich nicht ganz mithalten kann.

Doch anders als Brasilien waren die Londoner bei weitem nicht so chancenlos. Manuel Neuer musste mehrfach in höchster Not retten. Nach Harry Kanes Elfmetertreffer zur Stundenmarke bäumte sich die Mannschaft von Mauricio Pochettino noch einmal richtig auf. Weitere Gegentore waren zu dieser Phase durchaus denkbar.

Artikelbild:🔝 Bayern demütigt die Spurs: Mia san wieder wer!

Doch das wiederentdeckte Selbstverständnis übernahm oder wie die Jugend von heute sagen würde: Das Selbstverständnis regelte. Am Ende stand ein überragender 7:2-Erfolg, von dem auch in 50 Jahren noch erzählt werden wird.

Viel wichtiger für die Bayern ist jedoch die Erkenntnis: Der FCB ist wieder wer. Aus dem bayrischen Vereinsmotto „Mia san Mia“ kann für diesen süßen Augenblick auch gut und gerne die Abwandlung á la „Mia san wieder wer“ herhalten.

Kovač‘ Handschrift

Dieser prestigeträchtige Sieg wurde aber nicht nur auf dem Platz entschieden. Trainer Niko Kovač dürfte nun auch die letzten Kritiker von seinem positiven Einfluß auf die Mannschaft überzeugt haben. Es war so gesehen das erste große Statement auf internationaler Bühne in der Kovač-Ära.

Artikelbild:🔝 Bayern demütigt die Spurs: Mia san wieder wer!

Die taktischen Anpassungen und die Wechsel, die der Kroate zur Halbzeit vornahm, fruchteten. Kimmich rückte für den angeschlagenen David Alaba wieder in die Viererkette und der eingewechselte Thiago nahm das Zepter im Mittelfeld an sich. Der Spanier sorgte in der kurzen Drangphase der Spurs für die nötige Ruhe und Kontrolle im Spiel der Münchner und setzte zusätzlich auch entscheidende Akzente in der Offensive.

Wenn man noch eine letzte Quintessenz aus diesem magischen Abend hervorheben möchte, dann war es die Rückkehr des Killerinstinkts. Lewandowski und vor allem Gnabry konnten ihr Ziel diesmal einfach nicht verfehlen. Die FCB-Offensive im Allgemeinen war unheimlich effizient vor dem gegnerischen Kasten.

Was Tottenhams Schlussmann Hugo Lloris auch tat, wie sehr er sich auch streckte, sein Auftrag bestand in den meisten Fällen darin, den Ball aus dem Tor zu holen und für den nächsten Anstoß freizugeben.

Was Galavorstellung des FC Bayern letztlich wert ist, werden die kommenden Monate zeigen. Sie kann aber definitiv eine Initialzündung für den nächsten ernsthaften Versuch sein, Europas Spitze zu erklimmen. Vielleicht heißt es im kommenden Mai auch: Die Bayern spielen nicht nur im Konzert der Großen mit, sie waren der Dirigent im großen Finale.