OneFootball
Helge Wohltmann·17. Juli 2019
OneFootball
Helge Wohltmann·17. Juli 2019
Die Premier League finanziert sich durch Fernsehgelder, nicht durch Transfers. Das wird sehr deutlich, wenn man sich anguckt, was die Klubs netto pro Saison auf dem Transfermarkt ausgegeben haben.
Dafür wurden die Einnahmen und Ausgaben für Transfers gegenübergestellt und die letzten fünf Spielzeiten verglichen. Nur ein Klub verbuchte dabei ein Transferplus, der Rest feuerte die Kohle gnadenlos raus. Vor allem die Mittelfeldteams sind überraschend weit oben zu finden.
Keine Überraschungen an der Spitze. Dass die beiden Klubs aus Manchester am meisten Geld ausgaben, bzw. in einem der Fälle verbrannten, dürften die meisten getippt haben. Wer allerdings auf dem netto am drittmeisten in Transfers investierte, dürfte dann doch verwundern. Hätte man hier doch eher das rote Team aus Liverpool erwartet.
Auch die Foxes haben eigentlich nicht den Ruf als Big Spender. Die Sensations-Meisterschaft von vor drei Jahren wurde mit einem Transferminus von über 40 Millionen Euro aber teuer erkauft, auch denn die Topteams alles in allem immer noch sehr viel mehr ausgeben. Insbesondere, was Gehälter angeht. In diesem Sommer folgt der nächste Angriff. Aktuell beläuft sich das Minus auf knapp 80 Millionen Euro.
Das Mittelfeld der Premier League klotzt auf dem Transfermarkt mehr als das es kleckert. Aufgrund der vergleichsweise geringeren Gehälter kann ordentlich in Ablösesummen investiert werden, wie die nächsten drei Klubs zeigen.
Brighton, die Wolves und Bournemouth haben allesamt ein höheres Transferminus zu verbuchen als Chelsea. Wobei in diesem Fall auch die Transfersperre der Blues ihre Wirkung zeigt. Nach großen Shoppingtouren in den Vorjahren, steht diesen Sommer ein Plus von 74 Millionen Euro in den Büchern.
Im Ligavergleich reiht Liverpool sich nur im Mittelfeld ein, waren die meisten ihrer Transfers in den letzten fünf Jahren doch durch Verkäufe gegenfinanziert. Einzig 2018/19 ging man kräftig einkaufen und gab netto 141,1 Millionen Euro aus. Umso beeindruckender, wie Jürgen Klopp mit diesen Mitteln ein absolutes Spitzenteam formte.
Die Spurs investierten zuletzt eher in Steine als in Beine. Das neue Stadion kostete rund eine Milliarde Euro, weshalb beispielsweise in der vergangenen Saison nicht ein neuer Spieler geholt wurde. Das soll sich künftig aber auch wieder ändern.
Der einzige Klub, der in der Gesamtabrechnung der letzten fünf Jahren Geld mit Transfers einnehmen konnte, ist der Aufsteiger aus Norwich. Dass das auch für Zweitligisten keine Selbstverständlichkeit ist, zeigen die Beispiele aus Sheffield und Aston Villa. Vor allem letzterer Klub ist deutlich weiter oben zu finden.
Live